10. Mai 2019 - Vorarlberger Architektur Institut
Unweit der Bahnstrecke zwischen Hohenems und Dornbirn gelegen, zeigt sich der langgezogene Baukörper als ringsum auskragender, verglaster Holzbau auf einem massiven Sockelgeschoß. Die sichtbare Differenzierung außen entspricht der inneren Organisation des Gebäudes: unten Allgemeinflächen, oben die Arbeitsräume. Im massiven Betonkern hinter dem Foyer sind der Lift, Sanitär- und Nebenräume untergebracht. Dahinter finden sich die Aufenthaltsbereiche der Belegschaft mit Küche und Terrasse Richtung Süden. Eine Deckenöffnung über dem Empfangstresen funktioniert als Galerie und direkte Verbindung zwischen dem Erdgeschoß und den Arbeitsplätzen der Büroetage. Dort ist der mittige Betonkern das einzig nicht veränderbare Raumelement. Ansonsten lässt sich flexibel in verschiedene Varianten von Einzel-, Gruppen-, oder Großraumbüro verwandeln. Die Materialsprache setzt auf wenige, weitgehend unbehandelte Baustoffe wie Holz (Konstruktion: Fichte, Türen und Einbauten: Eiche), Beton, Putzflächen und Glas. Alle konstruktiven Elemente wurden soweit möglich sichtig belassen, wobei die Oberflächenqualität bewusst pragmatisch, nicht in teuerster Ausführung, gewählt wurde. Die eingesetzten Mittel entsprechen damit dem gewünschten Zweck, die Architektur wirkt authentisch und dank sorgfältiger Details und Möblierung dennoch hochwertig.
Eine Unterkellerung war aufgrund des schlechten Baugrundes mit hohem Grundwasserspiegel zu aufwendig. Die Bodenplatte ruht auf 50 Energiepfählen, die das Haus tragen und zugleich für Temperierung sorgen. Statisch und erschließungstechnisch ist sowohl eine Aufstockung, als auch eine Erweiterung in Richtung Westen möglich und vorgesehen. (Text: Clemens Quirin / Tobias Hagleitner)