28. April 2021 - aut. architektur und tirol
Raimund Rainer reagierte auf diese Ausgangssituation mit einem städtebaulichen Konzept, das die Struktur der Blockrandbebauung aufnimmt und den vorhandenen großen Block im Süden abschließt. Mehrere, unterschiedlich hohe, straßenbegleitende Baukörper umfassen dreiseitig einen Hof, im Norden wurde ein Einzelbaukörper so in den Hof gestellt, dass zum einen die Besonnung des vorhandenen Kindergartens möglichst wenig beeinträchtigt wird, zum anderen der Hof in den erweiterten Pechegarten übergehen kann.
Der südliche Blockrand – ein schmaler, unterschiedlich hoher, einhüftig organisierter Baukörper mit wenigen Fensteröffnungen – fungiert als Schallschutzmauer, die dahinter liegenden Wohnungen sind über Laubengänge erschlossen, ihre Aufenthaltsräume liegen alle Richtung Hof. Im Kreuzungsbereich erhebt sich ein markanter, turmartiger Hochpunkt einem mit Café im Erdgeschoss, die darüber liegenden Wohnungen öffnen sich großzügig nach Westen, wobei Glasschiebeelemente die Loggien entsprechend vor der Verkehrsbelastung schützen. Im Osten wird der Hof von zwei unterschiedlich hohen Bauteilen mit großteils ost-west-orientierten Wohnungen umschlossen. Der siebengeschossige Baukörper im Hof besteht aus einer durchlässigen, u. a. mit Fahrradabstellräumen ausgestatteten Erdgeschosszone über der Zufahrt zur zweigeschossigen Tiefgarage sowie sechs Wohngeschossen.
Das differenzierte Gefüge aus unterschiedlich hohen, weiß verputzten Bauteilen ist straßenseitig geprägt von locker verteilten, verschieden großen quadratischen Öffnungen, zum Hof hin dominieren großzügige Verglasungen und 3-seitig offene Lärchenholzbalkone. Der Massivbaukörper mit hochgedämmter Gebäudehülle wurde – auch aus Schall- und Staubschutzgründen – mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. (Text: Claudia Wedekind)