04. November 2018 - newroom
Ein dynamischerer Hauptbaukörper, die „Spange“, bildet mit einer signifikanten Auskragung in Richtung U-Bahnstation eine zugleich einladende wie auch schwellenbildende Portalsituation aus. Er überdeckt einen Platz, der zusammen mit den im Umfeld angesiedelten öffentlichen Einrichtungen und Geschäftslokalen ein wichtiges, stark frequentiertes städtisches Zentrum bildet. Zudem wird so ein urbanes Entree zur Passage geschaffen, die zwischen dem langen Riegel und der aus drei niedrigeren Punkthäusern gebildeten Bebauungskante zur Wagramerstraße einen begrünten Flanier- und Aufenthaltsraum für die Nutzer und Bewohner anbietet. Straßenseitig wird eine die drei Baukörper und die beiden Zwischenräume überspannende Stahl-Glaskonstruktion zur schützende Hülle, die nicht nur einen Sichtbezug herstellt, sondern durch Schleusen in den Schallschutzwänden auch auf kurzem Wege die Höfe und die daran angelagerten Einrichtungen und Wohnungen mit dem Straßenraum verbindet. Die Stiegenhäuser der Wohnheimapartments in den Punkthäusern sind mittels Brücken mit den Liften im Riegelbau angebunden, die den Luftraum in der Passage rhythmisieren und gliedern.
Trotz der Einheitlichkeit des dichten städtischen Gewebes sind die mannigfaltigen Funktionen durch ihre Lage und Erschließung klar voneinander entflochten. Die gesamte Erdgeschoßzone bleib frei von Wohnungen. Zur Wagramer Straße hin dient sie der lokalen Versorgung. Im Erdgeschoß des nördlichsten Punkthauses wurde eine Beratungsstelle der Arbeiterkammer angesiedelt, im Riegel im Erdgeschoß und ersten Obergeschoß ein Kindergarten.
Im ersten, am Platz gelegenen Punkthaus sind in den drei Obergeschoßen Büros und Praxisräume untergebracht, in den beiden anderen – ebenso wie in der Auskragung – Wohnheimapartments mit Größen von 25 bis 45 Quadratmetern und dazugehörigen Gemeinschaftsräumen. In den Obergeschossen des Riegels liegen – mehrheitlich von Ost nach West durchgesteckte – geförderte Geschoßwohnungen und Maisonetten, denen nach Westen Loggien vorgelagert sind. Die fünf freifinanzierten Wohnungen im Dachgeschoß profitieren zudem von großzügigen Terrassen. (Text: Architektin)