20. August 2018 - next.land
Das Herzstück der Außenanlage bildet der zentral gelegene Allgemeingarten mit Rasenflächen, raumgreifendem Altbaumbestand und wegbegleitenden Wildstauden und Gräserbeeten. Die Pflanzen sollen durch Farbe, Duft, Geschmack, Geräusch und Tasterlebnis assoziative Gedächtnisspuren aktivieren und das Beobachten der Jahreszeiten ermöglichen. Der Garten lädt durch eine fließend verlaufende Parkwegestruktur und akzentuierende Zielpunkte zum Erkunden und Spazieren ein, etwa zur gedeckten Terrasse mit freier Möblierung, zu einem Seerosenteich mit Fischbestand und zwei markanten Pergolen in Form großer Volieren. Die Idee der Vogelschaukäfige, Elemente der historischen Geriatrieanstalt, wird formal aufgegriffen und funktional neu interpretiert: Die berankten Metallgerüste werden zu beschatteten Aufenthaltsräume im Freien. Entlang den barrierefrei geführten, farbasphaltierten Wegschleifen, die Orientierung und spannende Sichtbezüge schaffen, reihen sich abschnittsweise Sitzbänke und bieten wegbegleitende Raststellen. Der Freiraum nimmt auf einer abgesenkten Geländestufe im Randbereich des Parks den Außenraum des benachbarten Kindergartens auf.
Der Therapiegarten liegt in einem windgeschützten Innenhof, der im nördlichen Bereich von der Hangwand und einer vorgelagerten Pergola begrenzt wird. Wegschleifen, Pflanzflächen und Sitzgelegenheiten schaffen abwechslungsreiche Ruhe-, Bewegungs- und Kommunikationszonen. Arbeitstische mit Wasserentnahmestellen finden in der Gartentherapie Anwendung. Die schleifenförmige Erschließungsstruktur des Demenzgartens im 1. Obergeschoß kommt dem Bewegungsdrang demenzkranker Patient:innen entgegen. Ähnlich dem Therapiegarten schaffen auch hier eine fein abgestimmte Pflanzenstruktur und gestaltete Sitzbereiche Aufenthaltsqualitäten und Atmosphäre für die betagten Bewohner:innen. (Text: Stephanie Drlik)