26. März 2018 - newroom
Neben dem Ausstellungsdesign im gesamten zweiten Stockwerk, das sich um ein zentrales Atrium spannt, beinhaltet das Projekt den Umbau und die Adaption des Museumeingangs im Erdgeschoss. Die Neugestaltung erforderte eine Lösung, die den Besucher durch das Erdgeschoss führt und subtil die Aufmerksamkeit des Eingangs – einem bis dahin sehr versteckten und dunklem Innenhof – steigert. Ein maßgeschneiderter, eiserner „Teppich“ wurde über den historischen Steinboden gelegt um eine Plattform zum Entdecken zu schaffen in Bezug auf die Lichtinstallation an der Decke, die von der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz gestaltet wurde.
Die zweiteilige Ausstellung „Schaudepot“ enthält etwa 2000 Exponate aus den kulturhistorischen und den multimedialen Sammlungen, die auf einer Fläche von circa 486 m² mit einem Displaysystem aus industriellen Baumodulen präsentiert werden. Das durchgehende Metallband ist behutsam in den historischen Wandbestand eingefügt und generiert einen Zwischenraum für technische Einbauten. Die modularen und multifunktionalen Objektträger, umschlossen von einem feinen Seilnetz, bilden einen materialkonsistenten, fließenden Rahmen, der eine Einheit aus Objekten und Raum schafft und dabei den Kontrast zwischen den historischen und zeitgenössischen Inhalten hervorhebt. Durch die Adaption dieses standardisierten Konstruktionsmaterials wurde der Zugriff auf die Objekte seitens des Museumspersonals für Umgestaltungs- und Wartungsarbeiten komfortabel und nachhaltig gestaltet. Um die Ausstellungen natürlich zu belichten wurden die historischen Fenster in die metallene Wandebene integriert und diese bieten so als Teil des Ausstellungskonzepts Ausblicke auf die historische Stadtlandschaft.
Die „100 x Steiermark“ im historischen Spiegelsaal besteht aus vier miteinander verbundenen Prunkräumen. Die Herausforderung dabei war es die 100 Objekte, die 100 Episoden der Geschichte des Landes der letzten 1000 Jahre repräsentieren, auf 346 m² auszustellen. Für den schon an sich eindrucksvollen Spiegelsaal wurde eine möglichst Raum reflektierende Lösung konzipiert, welche die Präsentation der Objekte beinhaltet. Geschaffen wurde eine einteilige, skulpturale Installation aus Spiegel, Glas und Licht, die durch präzise proportionierte Möbelblöcke eine schwebende Bühne für die vielfältigen Inhalte bietet. Die Komposition aus spiegelnden Objektträgern ermöglicht eine Vielzahl an Betrachtungswinkeln der Inhalte und integriert dabei die vorgegebenen technischen Anforderungen. Das Raummöbel selbst fungiert dabei als Kunstwerk – eine metaphorische und formale Reflektion von Raum, Zeit und Existenz. (Text: Architekten)