19. Mai 2017 - newroom
Daneben stand natürlich die Erneuerung der desolaten technischen Infrastruktur wie Heizung, Sanitär und Elektro sowie eine neue, zeitgemäße Raumaufteilung mit offener Wohnküche, größerem Badezimmer und neuem Kinderzimmer in der ehemaligen Küche im Mittelpunkt. Ziel war, das innenarchitektonische Konzept weitgehend auf gebraucht erworbener Möblierung sowie Nachhaltigkeit aufzubauen. Wobei bewußt auf trendige Klassiker und hochpreisige Stücke der Vintage-Möbelboutiquen verzichtet wurde.
Nahezu die gesamte lose Möblierung wurde, unter zwei sich erstaunlicherweise nicht unbedingt ausschließenden Parametern, über gängige Internetplattformen erworben. Zum einen minimale Anschaffungskosten, zum anderen ein gewisser optischer Anspruch. Das Möblierungskonzept entstand in einem intensiven Such- und Auswahlprozess in enger Abstimmung mit dem Kunden.
Auch bei den Fliesen für Vorzimmer, Bad und WC wurde auf originale, in mühevoller Arbeit von den Betonanhaftungen befreite Feinsteinfliesen, zurückgegriffen. Selbstverständlich wurden auch die alten Türen und Fenster restauriert, sowie die originalen Parkettböden erhalten. Die offene Küche mit freistehener Kochinsel im Stil einer Werkbank wurde von destilat mit Arbeitsplatten und Fronten aus elfenbeinfabenem Eternit maßgeschneidert.
Die Eigentümer betrachten das Projekt nicht als starres, dogmatisches Manifest zur Konsumverweigerung, sondern vielmehr als spannenden Versuch für die eigene Lebensphilosophie eine passende formale Entsprechung zu finden. (Text: Architekten)