20. Dezember 2016 - aut. architektur und tirol
Die Brücke besteht aus einer Busfahrbahn und einem Fußweg. Richtung Ortskern ist sie trichterförmig aufgeweitet, um in der Beengtheit der innerdörflichen Struktur die notwendige Schleppkurve für Busse zu gewährleisten. In diesem Bereich trennt ein überdachtes „Brückenhaus“ die Fahrbahn und den daran angekoppelten Fußweg, das als Unterstand nutzbar und mit ergänzenden Funktionen wie als Bushaltestellte oder als Info-Stand verwendbar ist. Damit fungiert die Brücke nicht nur als kürzeste Verbindung zweier Ufer, sondern auch als erweiterte Plattform mit öffentlich-kommunikativem Charakter.
Die aufgrund möglicher Hochwassersituationen sehr hoch liegende, durchbrechungsfrei bzw. glatt zu konstruierende Untersicht des Brücken-Tragwerks erforderte eine statische Höhe von nur max. 1,2 m. Das führte dazu, dass die Ahornbrücke als integrales Spannbetonplattentragwerk (Stützweite 27 Meter) konstruiert wurde. Die Fundierung erfolgte mittels Stahlbetonbohrpfählen mit einem Durchmesser von 120 cm. Bedingt durch die Konstruktion als integrales Bauwerk und den damit verbundenen Entfall beweglicher Brückenteile wie Lager und Fahrbahnübergangskonstruktionen ist die Brücke weitestgehend wartungsfrei.
Um das Bauwerk so gut wie möglich in die umgebende Natur einzubinden kamen unterschiedliche Betonfarben in erdigen Farbnuancen zum Einsatz. Mit der Verwendung von anthrazit und braun eingefärbten Beton als wesentlichem gestalterischen Element bildet die Ahornbrücke zugleich den Schlusspunkt der Bauwerke, die von Antonius Lanzinger bisher im Zusammenhang mit der Ahornbahn (Tal- und Bergstation sowie Freiraum Ahorn; s. eigene Einträge) errichtet wurden. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text des Architekten)