13. November 2016 - newroom
Eine wesentliche Besonderheit stellte dabei die Lage des Pavillons innerhalb eines musealisierten Kontextes dar. Das neue Gebäude ergänzt den Haupteingang des Freilandmuseums um die bereits bestehenden nach Wolfegg translozierten Gebäude „Blaserhof“ und „Zehntscheuer“.
Aufgrund dieser „prominenten“ Nachbarschaft, die auf eine Wirkung und Aussendarstellung in Ihrer Gesamtheit setzt musste sich der neue Baustein der „Bebauung“ des Museumgeländes unterordnen. Der Pavillon will daher als feine Ergänzung des Bauernhof – Ensembles verstanden werden, anstatt sich in den Mittelpunkt zu stellen.
Als Analogie für das Gestaltungskonzept dienten Funktionsgebäude aus der Landwirtschaft. Der Pavillon nutzt die charakteristische Form und Materialisierung eines Holzschuppens aus dem ländlichen Raum, um mit den translozierten Gebäuden in Dialog zu treten. Das monochrome Farbkonzept, sowie die minimalistische Detaillierung weissen dabei subtil jedoch eindeutig auf die Sonderstellung des Pavillons in Mitten der Bauernhäuser der letzten Jahrhunderte hin.
Konstruktiv verfolgt der Pavillon ebenso ein möglichst einfaches und klares Prinzip. Massive Wandscheiben aus Fichten – Brettsperrholz definieren im rhythmischen Wechsel mit den öffenbaren Klappläden den Innenraum. Im Zusammenspiel mit den ebenfalls unbehandelten Oberfläche der Dachelemente und des Bodens aus Fichtenholz ergibt sich trotz der eingesetzten einfachen Industriequalität der Sichtflächen aufgrund der Beschränkung auf ein Material ein ruhiger und starker Raumeindruck.
Der helle Charakter des Innenraums steht dabei im Kontrast zu der in monochrom dunkelgrau gehaltenen Aussenhülle des Pavillons und thematisiert dabei das Wechselspiel von geöffneten und geschlossenen Wandfläche und den Übergang von Innen nach Aussen. (Text: Architekt:innen)
