30. September 2016 - next.land
Der unregelmäßig geformte, langgestreckte Park wird als Sequenz deutlich unterscheidbarer Räume gestaltet: Ein sonniger Gartenplatz am Platz der Opfer der Deportation wird vom markanten Altbaumbestand eingefasst. Es folgt ein Baumhain, dessen geometrische Struktur in der Anwuchsphase durch weiße Stämme und weiße Pfähle manifest wird. Nach einer Engstelle steigt der Park als grüner Wiesenteppich mit lockerem Baumbestand leicht an. Eine Säuleneichenreihe entlang der Promenade unterstreicht den weit geschwungenen Anstieg.
Pflanzen wurden unter ethnobotanischen Gesichtspunkten aus den Schriften und Überlieferungen der von diesem Ort deportierten Bevölkerungsgruppen ausgewählt. 127 neue Bäume variieren in Blüte, Blattformen, Fruchtschmuck und Herbstfärbung. Die Stauden am Gartenplatz sind in Dreiecken ausgepflanzt und zeigen die Farben des Sterns und der Dreieckswinkel, mit denen die Deportierten stigmatisiert wurden: Gelb, Rot, Blau, Rosa, Grün, Lila und Braun. Hier findet sich auch ein Gedenkstein.
Begehbare Kiesbeete mit Wildstauden entlang der Wegachse im Baumhain zitieren die Schotterstreifen der Bahnanlagen. Gräserparavents bilden filigrane Raumgrenzen mit Durchgängen zu einer temporären Stadtbrache. (Text: Karl Grimm)