Pläne

Details

Adresse
Hagenstraße 57, 4040 Linz, Österreich
Mitarbeit Architektur
Nicole Kreußel, Hannes Ortmayr, Thomas Schneider, Jörn Besser
Bauherrschaft
Land Oberösterreich
Tragwerksplanung
Harald Weiß
Bauphysik / Raumakustik
Peter Willensdorfer
Haustechnik
TB Feischl
Verkehrsplanung
Schimetta Consult
Bühnentechnik / Akustik
theapro
Bühnentechnik
Walter Kottke
Fotografie
Simon Bauer
Maßnahme
Neubau
Wettbewerb
2008
Planung
2008
Ausführung
2011 - 2015
Eröffnung
2015

Preise und Auszeichnungen

Architekturwettbewerb

Das Projekt ist aus dem Verfahren Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz Neubau hervorgegangen

1. Rang, Gewinner, 1. Preis
1. Rang, Gewinner

Publikationen

Presseschau

21. November 2015Irene Gunnesch
OÖNachrichten

Resche Kunstfülle im Musik-Monument

Die neue Linzer Bruckner Privatuniversität punktet auch mit vielseitiger „Kunst am Bau“.

Die neue Linzer Bruckner Privatuniversität punktet auch mit vielseitiger „Kunst am Bau“.

Eleganz und Irritation. Diese zwei Schlagworte sind untrennbar mit der „Kunst am Bau“ in der neuen Linzer Bruckneruni verbunden, die am 27. November eröffnet wird. Auch die Begriffe „Brüchigkeit“ sowie „Ausgewogenheit“ und „Virtuosität“ schleichen sich in die Wahrnehmung. Was ja bestens zur hier zu vermittelnden Kunst passt. Und auch der Universitätsbau selbst ist ein gewaltiges Stück Kunst. Ein Monument am Abhang des Linzer Pöstlingbergs.

Eine Universitäts-Skulptur, die ihre „Bildhauer“ – das Linzer Architekturbuero1 – in eine prägnante Rhythmik kippender Lamellen gegossen haben. Eine Skulptur, die sich vielfach widerspiegelt in den glänzenden Kugeln des erweiterten Brunnens vom Linzer Metallplastiker Helmuth Gsöllpointner. Sein markantes Wasserspiel war schon beim Uni-Altbau an der Wildbergstraße ein „Hingucker“. Und Struktur und Rhythmus des Gebäudes nehmen im Freien auch sogenannte „Antons“ auf. Das sind harmonisch die Landschaft und Architektur akzentuierende Sitz und Liegemöbel aus fix montierten Kunststoff-Lamellen. Ein ästhetisch sehr feiner Beitrag der jungen Linzer Designerin Carmen Deisinger zur „Kunst am Bau“.

Sanfte Nachbilder

Apropos „Kunst am Bau“: Laut eines Passus des oö. Kulturfördergesetzes sind bei öffentlichen Bauvorhaben 1,5 Prozent der Bausumme für besagte „Kunst am Bau“ zu verwenden. Darum darf also auch die im Foyer neben dem Eingang platzierte Büste Anton Bruckners auf weitere Kunstprojekte blicken. Auf die großen, zart schimmernden „Nachbilder“ von Iris Andraschek und Hubert Lobnig etwa: Weißer Lack auf gespachteltem Grund, die abgebildeten Formen resultieren aus Gebäudebildern, die während der Bauphase dokumentiert wurden. Elegante Lichtspiele sind dem Künstlerduo damit gelungen. Weiß-in-Weißes, dessen Sichtbarkeit von der Sonneneinstrahlung durch die gigantische Glasfassade der Bruckner Universität abhängig ist.

Weitere Gewinner des vom Land OÖ für die Bruckneruni ausgeschriebenen, geladenen Wettbewerbs: Die Steirer Künstlerin Anneliese Schrenk. Ihre „Formerweiterung – gelb“, mag zwar an Irma Kapellers bekannte Wandabguss-Arbeiten erinnern, löst abgesehen davon aber so manche kuriose Irritation im Treppenhaus 1 aus. Der dürften wohl auch jene Arbeiter erlegen sein, die sich gegenseitig mit Bleistift Infos auf die (fertigen) Wände gekritzelt haben.
Ein Studium wie ein Baum

Im Treppenhaus 2 überzeugt dann der unaufgeregte, feine Beitrag „Rhotko+Giotto“ von Alois und Gabriele Hain aus Haslach, dessen große Flächen aus rauem und geglättetem Putz die wunderbar gedämpfte Farbigkeit historischer Sgraffitti transportieren.

Spektakulär und doppelbödig hingegen ist die Pastellkreide-Arbeit „Stamm-Gabel-Krone“ im Treppenhaus 3. Kein Wunder, stammt sie doch aus den Händen des überaus virtuos großformatig arbeitenden Zeichnerduos Peter Hauenschild + Georg Ritter. Wortspielerisch aus der Stimm-Gabel entwickelt, zieht sich die Zeichnung in drei Teilen nach oben. Ein Stamm mit den Jahresringen der künstlerischen Ausbildung, die sich verästelt und im Studien-Abschluss ihre Krone findet.

Früchte gibt’s auf dieser Zeichnung naturgemäß noch keine. Die reifen schließlich erst im Leben nach dem Studium. Und das ist dann wieder eine wirklich ganz andere Geschichte ...

31. Juli 2015Peter Grubmüller
OÖNachrichten

Ein Unipalast am Rande der Stadt

Prächtig und so gut wie fertig steht er da, der jüngste Kulturbau des Landes Oberösterreich – „und der vorerst letzte“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer, weil die Bautätigkeiten nach Landesbibliothek, Ursulinenhof, Landesmuseum-Südflügel und Musiktheater abgeschlossen seien.

Prächtig und so gut wie fertig steht er da, der jüngste Kulturbau des Landes Oberösterreich – „und der vorerst letzte“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer, weil die Bautätigkeiten nach Landesbibliothek, Ursulinenhof, Landesmuseum-Südflügel und Musiktheater abgeschlossen seien.

Mit Oktober startet in der neuen „Anton Bruckner Privatuniversität“ in der Hagenstraße auf dem Pöstlingberg nach vierjähriger Bauzeit der Lehr- und Forschungsbetrieb. Die offizielle Eröffnung findet am 27. November statt. „Und das trotz der Landtagswahlen im September“, sagt Pühringer. Warum so spät? „Weil wir eröffnen wollen, wenn das Haus in voller Funktionsfähigkeit erlebbar ist.“

42,9 Millionen Euro hat der Neubau exklusive Umsatzsteuer gekostet. Finanzierungsdauer: 30 Jahre. Bisher zahlte das Land für den Bruckneruni-Betrieb 14 Millionen Euro pro Jahr. Ab Herbst 2015 werden die Zuschüsse um fünf Prozent (700.000 Euro) steigen.

Das Linzer „Architekturbüro 1“ zitiert mit diesem Gebäude dessen inhaltliche Bestimmung. Die Lamellenfassade erinnert an ein Akkordeon, von oben betrachtet assoziiert man die Saitenbespannung einer Harfe. Bruckneruni-Rektorin Ursula Brandstätter will den gesamten Innenraum als Resonanzkörper verstanden wissen.

Hell und Lichtdurchflutet ist jeder der knapp 100 Unterrichts- und Vortragsräume. Die Akustik ist jeweils individuell regulierbar. Dass die Außenlamellen beweglich geplant, aber starr gebaut wurden, habe bürokratische Gründe gehabt. „Bei beweglichen Lamellen hätten wir eine behördliche Zulassung für Maschinen gebraucht. Heute sind wir froh darüber, weil der Bau schlichter wirkt“, sagt Matthias Seyfert vom „Architekturbüro 1“. Anstelle einer zweigeschoßigen Tiefgarage gibt es nun aus Kostengründen nur eine Parkebene mit 131 Stellplätzen – bei einer Kapazität von 600 Zuschauerplätzen, 850 Studierenden und 220 Lehrenden. Obendrein existiert nur eine öffentliche Verkehrsmöglichkeit bis zur Uni: Die Pöstlingbergbahn, die im Sommer ihren Betrieb um 22 Uhr, im Winter um 20 Uhr einstellt (Fahrten im 30-Minuten-Intervall).

„Einzig möglicher Standort“

Pühringer spricht nicht vom besten, sondern vom „einzig möglichen Standort, es gab sonst nichts in Zentrallage“.

Universitätsdirektorin und Projektleiterin Brigitte Mössenböck erläutert im OÖN-Gespräch, dass der Weg zu Fuß vom Hauptplatz lediglich 1,7 Kilometer lang sei. Für große Konzerte will die Uni auf eigene Kosten Shuttle-Busse zur Verfügung stellen. Die LinzAG werde die Pöstlingbergbahn-Betriebszeiten im Winter bis zur Haltestelle Hagen auf den Sommerfahrplan erweitern. Zusammen mit drei geplanten Einschubbahnen und der Zusage des Verkehrsverbundes (Post- und Bahnbusse), vor dem Haupteingang eine Haltestelle zu bauen, soll in Zukunft alle 15 Minuten ein öffentliches Verkehrsmittel zur Uni fahren.

Die neue Bruckneruni

Am 4. Mai 2001 fand der Spatenstich für die neue Bruckner-Privatuniversität statt. Damit war der Umzug vom Gebäude in der Wildbergstraße trotz Widerstands der Pöstlingberg-Anrainer besiegelt. Die Bauplatzfläche (mit öffentlich zugänglichem Park) beträgt 16.786 Quadratmeter. Funktionsfläche des Gebäudes: 8600 Quadratmeter.

Wie gesetzlich verankert, wurden 1,5 Prozent der Baukosten für die künstlerische Gestaltung („Kunst am Bau“) verwendet. Den Zuschlag erhielten Iris Andraschek, Hubert Lobnig, Anneliese Schrenk, hainAG, Peter Hauenschild und Georg Ritter. Der von Hellmuth Gsöllpointner entworfene Brunnen aus der Wildbergstraße wurde nach Plänen des Künstlers erweitert und vor der Südfassade neu errichtet.

Zahlen und Fakten

3525 Umzugskartons werden von der Wildbergstraße ins neue Gebäude in die Hagenstraße bis Semesterbeginn Anfang Oktober übersiedelt. Außerdem noch 1093 Möbelstücke und 547 Instrumente (darunter unter anderem 54 Flügel und 35 Pianos).

850 Studierende werden von 220 Lehrenden unterrichtet werden (etwa so viel wie bisher). Knapp 100 Unterrichtsräume und sechs Ensemblezimmer sind dafür vorgesehen, außerdem zehn Säle (drei für den Schauspielunterricht, vier für Tanz und drei weitere für elementare Musikpädagogik).

325 Sitzplätze für Publikum stehen im großen Konzertsaal der neuen Bruckneruni zur Verfügung, in den drei weiteren, kleineren Sälen (Orgel- und Kammermusiksaal, Studio für Schauspiel und Tanz) zwischen 70 und 140 Plätze. Insgesamt: rund 600 Plätze.

16. Mai 2015Tobias Hagleitner
OÖNachrichten

Luftorgel im Grünen am Berg

Standorte für die neue Bruckner-Privatuni hätte es auch in der Kernstadt gegeben. Nun steht sie auf der grünen Wiese. Die Architektur weiß damit umzugehen.

Standorte für die neue Bruckner-Privatuni hätte es auch in der Kernstadt gegeben. Nun steht sie auf der grünen Wiese. Die Architektur weiß damit umzugehen.

So privat hätte es auch für eine „Privatuniversität“ nicht sein müssen: Der Öffentlichkeit leicht entrückt, auf den Hagen-Gründen am Fuß des Pöstlingbergs, sahen die Location Scouts des Landes den passenden Bauplatz der neuen Ausbildungsstätte für Musik, Schauspiel und Tanz. Eine Uni im Park ist es nun – das, was in Amerika einst mit „Campus“ gemeint war. Das hat keineswegs nur Nachteile, vor allem wenn es gelingt, die landschaftlichen Vorzüge herauszuarbeiten und der Atmosphäre im Gebäude anzueignen. Das schafft der Entwurf des Linzer Architekturbuero 1, der sich im offenen Wettbewerb unter fast 50 Beiträgen durchsetzen konnte, ausgezeichnet.

Alles ist im Fluss

Während das Haus zur Hagenstraße seinen Baukörper in konischem Schliff und voller Höhe eher hermetisch präsentiert, zeigt es sich hangseitig räumlich differenziert. Wie ein Arm umfängt es die Gartenebene, die so zur geschützten Open-Air-Aula wird. Eine Freitreppe verbindet die Terrasse im ersten Stock mit dem Naturraum. Sie kann Bühne und Tribüne für Vorstellungen werden oder als Gartenhörsaal dienen. Die alten Bäume runden das Ensemble ab.

Natur bestimmt als Metapher auch den Innenraum des Passivhauses: Die Foyer- und Erschließungsflächen werden von Architekt Matthias Seyfert als „Fluss“ bezeichnet. Er mäandriert vom Haupteingang an der Hagenstraße südlich zur gläsernen Parkfassade, um sich dann talwärts quer durch das Gebäude Richtung Stadt zu bewegen. Ein Oberlichtband im Dach begleitet die Bewegung und bringt Helligkeit in die Erschließungswege der beiden oberen Stockwerke und bis ins Erdgeschoß.

Harfe, Akkordeon, Luftorgel?

Das beachtliche Raumprogramm wird von sanft gekurvten Wänden behaust. Dazwischen gibt es Licht, Luft und viel Fläche für die Kommunikation und gemeinsamen Aktivitäten einer Uni. Ein dunkler Korridor findet sich in dem organischen Gefüge nicht. Zahlreiche Sichtverbindungen in die innenliegenden Volumen und ins Freie ergeben jederzeit beste Orientierung. Das ist für ein Gebäude dieser Größenordnung ein besonderer Vorzug.

Das wichtige Thema der Akustik wurde neben der technischen Relevanz auch bildlich aufgefasst. Die Lamellen an der Fassade sollen an ein Instrument erinnern. Wenn die Alu-Teile für die vorgeschlagene Assoziation mit einer Harfe auch etwas klobig geraten sind – die „Musikalität“ der Bauform wirkt sich jedenfalls positiv aus: Die schiefen Außenwände helfen das Flatterecho in den Übungsräumen zu vermeiden.

Zur klanglichen Optimierung des großen Konzertsaals ließen sich die Architekten ein Wandpanel aus gewelltem Gipskarton einfallen, was einiger Modellversuche und technischer Tricks der Professionisten bedurfte. Die gestalterische Ambition aller an der Planung und Umsetzung Beteiligten wird in einzigartigen Details wie diesem deutlich. Das zeichnet den Bau in vielen Punkten aus und macht ihn zur unverwechselbaren architektonischen Errungenschaft.

Schade, dass der Ehrgeiz offenbar nicht alle Bereiche erfasst hat. Im Südosten zeigt das Gebäude Schwachstellen. Nicht nur, dass für die Gestaltung des Außenraums bei dieser Panoramaseite Richtung Stadt offenbar das Geld ausging und der benachbarte Obstgarten aus unerfindlichen Gründen nicht zugänglich gemacht wurde.

Bedauerlich ist vor allem, wie hier mit vorgestellten Betonwänden ein Zugeständnis an den Bebauungsplan gebastelt wurde. Der sieht für das gesamte Grundstück maximal drei Geschoße vor und erforderte deshalb in diesem tiefer liegenden Bereich das teilweise Eingraben. Die Planenden, das Land als Bauherrschaft und die Stadt Linz als zuständige Baubehörde hätten sich hier eingehender miteinander beschäftigen und eine ansprechendere Lösung zulassen müssen. Ähnliches gilt für die Blitzschutzanlage am Dach: dass dieser dominante Himmelszaun die einzige Möglichkeit sein soll, geltenden Bestimmungen gerecht zu werden, darf hinterfragt werden.

24. Januar 2015Helmut Atteneder
OÖNachrichten

850 Studenten üben eingehüllt in 365 Lamellen

Am neuen Gebäude der Bruckner-Uni, am Fuße des Pöstlingbergs, wird fieberhaft gearbeitet. Ein Lokalaugenschein.

Am neuen Gebäude der Bruckner-Uni, am Fuße des Pöstlingbergs, wird fieberhaft gearbeitet. Ein Lokalaugenschein.

Die Architekten des neuen Bruckner-Universitätsgebäudes haben sich viel vorgenommen: Ein umweltfreundliches Passiv-Haus sollte es werden, mit filigraner Schall- und Akustiktechnik und auf dem neuesten Stand. Eingehüllt in 365 Lamellen, die dem Haus ein unverwechselbares Gesicht geben.

Hundertschaften an Professionisten sind derzeit am Arbeiten. Tausende Kilometer Kabel, unzählige Rohre, Lüftungssysteme, hunderte kreisrunde Auslässe – im Fachjargon heißt das „hocherschlossene Bauweise“. Bis Ende Juni soll das Gebäude zur Übersiedlung freigegeben werden. „Ich gehe davon aus, dass wir das hinkriegen. Jedenfalls schlafe ich nicht schlecht, und wenn etwas trotzdem schiefgeht, dann ist es dumm gelaufen“, sagt Brigitte Mössenböck. Die Uni-Direktorin hat den Überblick über das unüberschaubar Wirkende, sie ist für die Einhaltung des Zeitplans, die Abläufe, die Kommunikation und die Finanzen verantwortlich.

Der Boss ist eine Frau

So wohnen auch zwei Seelen in der Brust der Linzerin, die Volkswirtin und „leider“ keine Musikerin ist: „Natürlich gäbe es noch weitere Investitionen, aber ich bin verpflichtet, das Budget auf Punkt und Komma einzuhalten.“

Im Erdgeschoß wird gerade an einer Weltneuheit getüftelt. Nachdem Akustikmessungen und Simulationen ergeben haben, dass der geplante Vorhang dem Raumklang nicht optimal förderlich ist, werden die vier Veranstaltungsräume nun mit gewelltem Rigips verkleidet. „Das gab’s noch nie“, sagt Mössenböck. Im ganzen Haus gibt es nur einen einzigen rechteckigen Raum (die Studiobühne der Schauspieler und Tänzer), um dem gefürchteten Flatterecho zu entgehen. Die Schlagzeuger und Blechbläser müssen aus „Lärmschutzgründen“ im Keller proben.

Ab Juli wird übersiedelt – von der Wildbergstraße zu den ehemaligen Hagengründen. Ab 1. Oktober beginnt der Unterricht für die rund 850 Tänzer, Sänger, Schauspieler und Musiker im neuen Haus.


Zahlen, Daten, Fakten und Meinungen zum neuen Uni-Gebäude

42,9 Millionen Euro (Basis 2009) und keinen Cent mehr darf das neue Gebäude kosten. Das Geld kommt vom Land OÖ. Der Passivhaus-Bau wurde vom Linzer Architekturbüro1 geplant.

100 Räume (Unterricht und Vorträge), 10 Säle für Schauspiel, Tanz und elementare Musikpädagogik sowie vier Veranstaltungssäle (Konzertsaal, Orgel- und Kammermusiksaal, Studiobühne für Schauspiel und Tanz und Studio für Computer- und verstärkte Musik) für 600 Besucher stehen zur Verfügung.

850 Studenten und 220 Lehrende sind in der neuen Bruckner-Uni auf dem Pöstlingberg untergebracht.

8600 m² beträgt die Nettonutzfläche des Gebäudes, der gesamte Bauplatz auf den ehemaligen Hagengründen am Fuße des Pöstlingbergs ist 16.786 m² groß.

1. Oktober 2015: der erste reguläre Unterrichtstag. Ende Juni wird der Bau fertiggestellt sein, die Orgel wird erst 2016 eingebaut, weil der Saal dafür absolut trocken sein muss.

27. November 2015: offizielle Eröffnung des Gebäudes

„Die Freude über das neue Gebäude ist extrem groß. Es wird ein neuer Schwung in den Betrieb
hineinkommen, es ist ein echtes Aushängeschild.“
Josef Eidenberger, Vizerektor (zuständig für die Eröffnungsfeier)

„Es ist eine gewisse Herausforderung, hier den Überblick zu bewahren, auf alle Wünsche einzugehen und dabei das Budget einzuhalten. Ich schlafe deswegen nicht schlecht.“
Brigitte Mössenböck, Projektleiterin


Zwei Fragen an Ursula Brandstätter, Rektorin Bruckner-Uni

Die gebürtige Eferdingerin ist seit 1. September 2012 Rektorin an der Bruckner-Uni. Zuvor lehrte sie unter anderem an der Universität der Künste in Berlin.

Frau Brandstätter, mit welchen Ambitionen siedelt die Bruckner-Uni ins neue Haus?

Die Vorfreude ist bei allen schon sehr groß. Allein die Tatsache, dass endlich alle Studenten in einem Haus sind, wird sich positiv auswirken. Bisher hatten wir ja drei Standorte. Durch die offene Bauweise wird es viele informelle Begegnungen geben.

Also ein Tänzer trifft einen Schauspieler, dann kommt ein Musiker dazu, und ...

... daraus wird ein spartenübergreifendes Projekt, genau so. Wir wollen im ersten Jahr das Haus und uns präsentieren. Es gibt schon viele Anfragen für Hausführungen. Durch die Architektur hat man beim Betreten des Gebäudes das Gefühl, man geht in eine Skulptur hinein. Das ist ein idealer Rahmen für künstlerische Initiativen. Wir wollen zusätzlich zu den klassischen Formaten in den Veranstaltungsräumen das ganze Haus bespielen.

11. Oktober 2013Der Standard

Linz entsteigt dem Orchestergraben

Der Musikbau in der Stahlstadt boomt: Die neue Bruckner-Uni am Fuß des Pöstlingbergs kostet 42,9 Millionen Euro und soll 2015 fertig sein

Der Musikbau in der Stahlstadt boomt: Die neue Bruckner-Uni am Fuß des Pöstlingbergs kostet 42,9 Millionen Euro und soll 2015 fertig sein

Auf dem Gebiet der Musik wächst Linz derzeit über sich hin­aus. Der musikalische Höhenflug hat aber nicht unbedingt nur ­etwas mit instrumentalen Spit­zenleistungen zu tun, vielmehr schwingen die Architekten in Linz verstärkt den Taktstock.

Entscheidung für Campus-Uni

Nach der Fertigstellung des Linzer Musiktheaters im Mai konzentriert sich der Musikstättenausbau in der Stahlstadt am Fuße des Pöstlingberges. Dort entsteht auf einer Fläche von 16.700 Qua­dratmetern der Neubau der Anton-Bruckner-Privatuniversität. Was den Standort betrifft, sind dem Spatenstich im Mai des Vorjahres lange Verhandlungen vorangegangen: Neben dem Areal des ehe­maligen Frachtenbahnhofs wurde lange auch über eine bauliche Erweiterung des alten Standorts in Urfahr nachgedacht.

Mit dem Neubau auf den Linzer Hagengründen ist eine Entscheidung für eine Campus-Uni gefallen, die ähnlich wie die Johannes-Kepler-Universität außerhalb des Stadtzentrums liegt. Die Gefahr, sich auf der grünen Wiese harmonisch in die Anonymität zu fiedeln, besteht aber allein schon aufgrund der markanten Architektur des rund 42,9 Millionen teuren Uni-Neubaus nicht.

Instrumenten-Bau

Das neue Gebäude soll – so sieht es der Plan der Architekten Matthias Seyfert, Susanne Seyfert und Dietmar Moser vom Linzer Architekturbüro 1 vor – von innen und außen als Haus der Musik erkennbar sein. Grundriss und Fassade sollen deshalb, dank geschwun­gener Form und Lamellenfassade, an ein Musikinstrument erinnern. Und schon der Rohbau lässt mit steil abfallenden Außenwänden die künftige Schräge des Musentempels erahnen. 100 Unterrichts- und Vortragsräume, ein großer Konzertsaal mit über 300 Sitzplätzen, eine Freilichtbühne und ein öffentlich zugängliches Restaurant sind vorgesehen. Die Fertigstellung des Bruckner-Uni-Neubaus ist für Juni 2015 geplant.

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