01. Oktober 2015 - afo architekturforum oberösterreich
Der neue Baukörper ist als moderner Holzbau dem Altbau an die Seite gestellt. Sämtliche Holzdecken sind in Massivholzbauweise ausgeführt. Die teilweise turmhohen Riegelwandfertigteile wurden an der Außenseite mit einer sägerauen Lattenfassade aus Weißtanne verkleidet. Sämtliche Innenwandflächen sind in Grobspanplatte als Edelrohbau sichtbar belassen, alle Bodenflächen sowie Treppenstufen im Neubaubereich wurden mit einem homogen verlaufenden Vollholzbelag ausgeführt. Eine flügelgeglättete monolithische Stahlbetonbodenplatte unterstreicht die puristische Anwendung sämtlicher Materialien.
Die vertikale Form des neuen Turmes, mit einer begehbaren Dachlandschaft und Aussichtsplattform gilt als Zeichen für die „Zukunft Windhaags“ und steht als Symbolfigur für den Mittelpunkt der Museumsregion. Die gesamte neue vertikale Erschließung wurde im Neubau realisiert. Der Ausstellungsrundgang wird von den großzügigen Lufträumen des Turmes begleitet und diese verschmelzen mit den einzelnen Geschoßen des Bestandes. Die Anbindung an das bestehende Waldmuseum erfolgt im Obergeschoß und Dachgeschoß in Form einer verglasten Brücke, die immer wieder Ausblicke in die Naturfreiräume ermöglicht. Der Luftraum der ehemaligen Treppe wird zur vertikalen Ausstellungszone mit erdgeschossiger künstlerischer Installation von Gerhard Eilmsteiner umfunktioniert.
Das „Green Belt Center“ eröffnet neue Zugänge zu Natur, Kultur und vor allem zu den Menschen in der Region sowie über die Grenzen hinaus. Die besondere Architektur unterstreicht dieses Vorhaben und verbindet die traditionellen Werte mit den grenzüberschreitenden Aspekten. Aus dem ehemaligen Mühlviertler Waldhaus ist nach einjähriger Bauzeit ein modernes und großzügiges „Green Belt Center“ entstanden. (Text: Architekten)