09. November 2015 - Vorarlberger Architektur Institut
Die massiven Baukörper wurden mit einer Fassade aus Weißtannenholz eingekleidet. Talseitig ist die vertikale Lattung des Giebelfelds ausgedünnt und wird zum lichten Sonnen- und Windschirm für die Balkone dahinter. Die Häuser wurden in unterschiedlicher Orientierung in den Hang gesetzt, sodass die acht Apartments unterschiedliche Sichtbeziehungen in die Landschaft und ausreichend Intimität für die Bewohnenden bieten. Das Ensemble wirkt gewachsen, bildet einen natürlichen Zusammenhang mit der bestehenden Struktur des kleinen Dorfs.
Die Erwartungshaltung der Gäste, ihr Bedürfnis nach alpiner Romantik, ist für touristische Architektur in diesem Kontext eine Herausforderung. Authentizität statt Gaukelei war der Anspruch des Architektenteams: Echtes Lokalkolorit ergibt sich etwa aus der Verwendung von heimischem Holz, genau so aus der Umsetzung durch Handwerksbetriebe aus dem Klostertal oder durch kleine Verweise auf die baukulturelle Tradition in der Region, die sich in Materialisierung und Detail erkennen lassen.
Bemerkenswert ist die Gestaltung des Interieurs der Häuser. Für Materialwahl und Bemusterung wurde viel Zeit aufgewendet. Farblich in natürlichen Grün-, Rot- und Violett-Tönen voneinander unterschieden, erinnern die Ausstattungen der drei Gebäude in Qualität und individueller Note an ein gastfreundliches Privathaus. (Text: Tobias Hagleitner)