02. April 2015 - aut. architektur und tirol
Ursprüngliche Grundidee des Entwurfs war es, unter Ausnutzung der natürlichen Hanglage einen dreigeschossigen Zubau so neben das Bestandsgebäude zu platzieren, dass lediglich eine begehbare Dachfläche das darunter liegende Gebäude erahnen lässt. Große Teile der Betreiberwohnung ganz unten und der darüber liegenden vier Maisonnette-Apartments verschwinden nach hinten im Hang, während sie sich nach Süden über große Glasfronten Richtung Zillertaler Alpen öffnen. Während der Planung wünschte sich der Bauherr zusätzlich einen Wellnessbereich, der – auf zwei Säulen aufgeständert – dem Erdgeschoss aufgesetzt wurde. Um diesem komplett oberirdisch in Erscheinung tretenden Volumen die Dominanz zu nehmen, erhielt der Aufbau rundum eine verspiegelte Oberfläche.
Die auch südseitig ins Erdreich abgesenkte Wohnung bildet den Sockel, auf dem vier leicht tortenstückförmigen Maisonetten zueinander versetzt angeordnet sind. Ein Luftraum nimmt den schmal geschnittenen Apartments im Erschließungsbereich die Enge, in der oberen Ebene befindet sich der große Schlafraum, unten der Aufenthaltsbereich inklusive einer integrierten Badewanne mit Ausblick in die Berge. Die gesamte Innenausstattung ist maßgeschneidert, großteils in heimischer Lärche ausgeführt. Über einen Verbindungstunnel wurde der Zubau unterirdisch an den Bestand angeschlossen, womit auch die Gäste im Haupthaus witterungsgeschützten Zugang zum Wellnessbereich erhalten.
Augrund der hochalpinen Lage musste die Baustelle in einem sehr knappen schneefreien „Zeitfenster“ von wenigen Monaten abgewickelt werden. Dafür wurde die Holzkonstruktion größtenteils vorfabriziert und in nur einer Woche vor Ort montiert und sofort abgedichtet. (Text: Claudia Wedekind)