27. Januar 2015 - aut. architektur und tirol
Auf dieser Grundlage entwickelte Werner Burtscher für die Jungfamilie einen Lebensraum, eine einfache „Schachtel“, die mitten im touristischen Ort einen Rückzugsort bietet, ohne die Ausblick auf die Berge und die Sehenswürdigkeiten auszublenden. Die Architektursprache der Aufstockung nimmt Bezug auf die Moderne der Zwischenkriegszeit, die in Kitzbühl mit Bauwerken von Alfons Walde, Clemens Holzmeister oder Helmut von Wagner-Freynsheim gegenwärtig ist. Wesentliche Parameter für die Gestaltung waren die Funktionen des Wohnens und das Rahmen der Ausblicke im Zusammenspiel mit dem Lauf der Sonne. Umgesetzt durch lokale Handwerker entstand ein zeitlos wirkender Aufbau in einfachen und klaren Formen – fein im Detail und in der Nutzung.
Die Bauzeit – in einem touristischen Ort ein wesentliche Faktor – konnte durch den in Zusammenarbeit zwischen Zimmerer und Architekt entwickelten hohen Vorfertigungsgrad auf drei Monate beschränkt werden. Die Materialien wurden nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt, für Konstruktion, Sichtflächen Innen und außen sowie zur Dämmung wurden in erster Linie Holz bzw. Holzwerkstoffe verwendet. Zum Einsatz kamen Fichte für den Holzbau, weißgeölte Esche für die Böden, Thermokiefer für die Terrassenbeläge sowie Holzfaserdämmstoffe für die Dämmung der Wände und Fußböden bzw. Zellulose für die Deckenelemente. Nicht aus Holzwerkstoffen oder Holz sind lediglich die Außendachdeckung, die Verblechung und die Konstruktion der Terrassengeländer bzw. Gipskarton und Fliesen im Inneren. (Text: Architekt, red. bearbeitet)