09. November 2003 - Architekturzentrum Wien
Im Dreischichtprinzip hat das Gebäude auf Basis konstruktiver Logik funktionalen Sinn zu dezenter Sinnlichkeit gesteigert: Der monolithische Betonkern nimmt Nassräume und die Vertikalerschließung auf, ein 18 Meter langer Bürotrakt aus perforierten Wandträgern erstreckt sich zum Nachbargebäude. Entlang der östlichen Grundgrenze verläuft eine signalhafte Feuermauer, auf der die Dachträger lagern. Die Architekten über das dritte Element, die Gasse: „Ein Spalt in der Erdgeschossdecke wird durch Auskragen der Betondecke einerseits und einem Abhängen der Stahldecke vom Dach andererseits bewältigt. Verspielte Leichtigkeit begleitet die strenge Form.“
In der Materialität der Aussenhaut sind verschiedene Werkstoffe (mattblau satinierte Glasscheiben, dunkle Blechsandwichpaneele, milchigblaue Polycarbonatplatten, Blauprofilitglas) „artverwandt“ zur differenzierten Einheit gebunden. Das Fugenbild spannt sich wie ein Netz, das nach oben hin engmaschiger wird, über sämtliche Oberflächen. (Text: Gabriele Kaiser)