03. November 2017 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Durch die Auslagerung des Musikvereins wird im Bestandsgebäude Platz geschaffen. Die Positionierung des neuen Gebäudes fasst den bisher nicht definierten Platz und bewirkt eine Aufwertung der Eingangssituation in das Stadtamt. Um die akustischen Anforderungen der Musiker:innen und die maximalen Förderkriterien des Landes Niederösterreich zu erfüllen, muss der Probenraum eine lichte Raumhöhe von fünf Meter und eine Fläche von Quadratmeter pro MusikerIn aufweisen. Diese Parameter definierten das Volumen des neuen Baukörpers.
Vom Vorplatz führt eine Treppe zum Eingangsbereich. Die Einrichtung des Aufenthaltsraumes wurde von den Mitgliedern des Musikvereines in Eigenleistung bewerkstelligt, wodurch die Identifikation mit ihrem Gebäude gestärkt und Kosten gespart werden konnten. Das Obergeschoss ist ausschließlich dem Probenraum vorbehalten. Die gleichmäßige natürliche Belichtung erfolgt von oben über Lichtkuppeln. Die raumakustischen Maßnahmen sollten den Raum nicht dominieren und wurden in einem Spiel aus gelochten und glatten weißen Wandverkleidungen ausgeführt. Umso signifikanter tritt der Probenraum nach außen in Erscheinung: In seiner zeitgemäßen, reduzierten kubischen Formensprache bildet der Neubau einen bewussten Kontrapunkt zum benachbarten Stadtamt. Die Fassadengestaltung in Form von goldfarbenen, karoförmigen Aluminiumverbundplatten wurde von den Blechblasinstrumenten und dem Muster der Trachten des Musikvereines abgeleitet. (Text: Architekten, red. bearbeitet)