07. Dezember 2012 - Architekturzentrum Wien
Die restlichen allgemeinen, auch von externen Besuchern frequentierten Räume, wie z.B. der Raum für den Konsiliardienst, sind um ein Atrium gruppiert. Hier befindet sich auch der Tagraum für die Patienten, der über einen direkten Zugang zum Atrium verfügt. Damit wird den Patienten ermöglicht, Mahlzeiten im Freien einzunehmen, gemeinsame Aktivitäten im Freien durchzuführen bzw. kann der Tagraum um den Freibereich vergrößert werden. Eine weitere Anbindung ins Freie bildet der zentrale Ausgang, welcher sich gegenüber des Pflegestützpunkts befindet. Die Station führt direkt in die „Parklandschaft“. Auf dem weitläufigen Gelände des Wilhelminenspitals entstand seit Ende des 19. Jahrhunderts – als die heute denkmalgeschützten Pavillons errichtet worden waren – eine beeindruckende Parklandschaft. Die neu errichtete Palliativstation liegt zwischen Pavillon XXIII und Pavillon XXII, inmitten eines Laub- und Nadelbaumbestandes. Die Architekten konnten den Baumbestand weitgehend erhalten: 33 von 40 Bäumen. Die ostseitig situierten Patientenzimmer zeigen auf die Parklandschaft vor den Fenstern.
Das Raumangebot richtet sich auch an Angehörige. In der Nähe des Eingangs befindet sich der Verabschiedungs-/Meditationsraum. Die „periphäre Lage“ im Gebäude bietet sich an, da der Raum auch von Angehörigen besucht wird. Für den Andachtsraum wurde besonders Wert auf die Lichtführung gelegt, um eine entsprechende Raumatmosphäre für Andacht und Meditation zu schaffen. Das Untergeschoss ist der Verwaltung vorbehalten. Hier befinden sich die Personalgarderoben, der Technikbereich, der Entsorgungs- und Geräteraum. Diese Räume sind zentral über die Stiege oder den Lift beim Pflegestützpunkt erreichbar.
In Wien wird bis 2030 die groß angelegte „Spitalsreform“ des Wiener Krankenanstaltenverbundes umgesetzt. Das Wilhelminenspital wird dann eines von insgesamt sieben verbleibenden, rundum modernisierten und erneuerten Wiener Krankenhäusern sein. Die Erneuerungen beim Wilhelminenspital beschränken sich nicht alleine auf den Neubau der Palliativstation. Bis 2024 soll die bestehende und nicht mehr entsprechende Pavillonstruktur von neu errichteten Zentralgebäuden abgelöst werden. (Text: Architekten, redaktionell überarbeitet und erweitert Martina Frühwirth)