18. August 2012 - Vorarlberger Architektur Institut
Anders als die von Abstandsgrünflächen umgebenen „klassischen Vorarlberger Einfamilienhäuser“, welche sich mittels mehr oder weniger provisorisch errichtetem Sichtschutz voreinander verschließen, ist diese Neuinterpretation des konventionellen Satteldachhauses auf einen begrünten Innenhof ausgerichtet, der eine nicht einsehbare Freifläche schafft.
Das Gebäude in hochwärmegedämmter Holz-Riegelbauweise ist außen von einer horizontalen Holzlattung verkleidet. Im Innenhof verläuft diese Lattung vertikal und betont dadurch den Blick nach oben auf den freien Himmel.
Das Erdgeschoss nimmt winkelförmig an Nord- und Ostseite des Hofhauses einen offenen Wohnbereich mit Küche, Essplatz und Couchzone, sowie Nebenräume und Garage auf. Große Glasschiebetüren zum Innenhof lassen Innen- und Außen(wohn)raum verschmelzen. Eine teilweise überdachte Holzterrasse umfasst die Rasenfläche, in der mittig ein Baum durch das offene Dach wächst. An der Westseite des Hofes kann die Fassade großflächig geöffnet werden. Dieser Ausblick auf die Umgebung und die Schweizer Berge wirkt wie ein gerahmtes querformatiges Landschaftsgemälde. Im geschlossenen Zustand kann vor neugierigen Blicken geschützt der intime Freiraum des wohnlichen Hofes genutzt werden.
Im Obergeschoss an der Ostseite des Gebäudes befinden sich Schlafzimmer, Bad und Arbeitsräume, die sich größtenteils mit großen Glasflächen auf den Hof hin öffnen. (Text: Julia Ess)