22. Juni 2012 - Architekturzentrum Wien
Das Erscheinungsbild wurde genutzt, um dem Haus ein weiteres eigenständiges Volumen in der Dachzone hinzuzufügen und nach den vorgefundenen Prinzipien mit dem Bestand zu verbinden. So wurde das neue Volumen klar in Nord-Süd-Richtung orientiert und auch im Maßstab und Zuschnitt den übrigen Dachvolumen angeglichen. Das historische Dach bildete mit einer in sehr dunklem Holz gefertigten Traufenausbildung einen klaren Bruch zur Fassade. Das neue Dach folgt dieser „Tradition“ und unterscheidet sich mit seiner dunklen Farbgebung klar vom hell geputzten Baukörper. Die Eindeckung des neuen Volumens erfolgt mit Streckmetall, das einerseits auf die Struktur der historischen Dachdeckung aus rautenförmigen Betonsteinen verweist und gleichzeitig eine Analogie zu den reichen Metallverzierungen am historischen Dach herstellt. Die Flachdächer an den Gebäudeecken können nach dem Umbau als Terrassen genutzt werden. Die schmiedeeisernen Attikaverzierungen sind mit Glastafeln hinterlegt und übernehmen im Zusammenspiel die Funktion des Geländers.
Im Zuge der Adaptierungsarbeiten wurde die historische Villa zur Gänze auf ein nachhaltiges Heiz- und Kühlsystem umgestellt. Erdwärme dient als Hauptenergiequelle, ergänzt um Vakuumsolarpaneele, die unsichtbar in den neuen Dachausbau integriert sind. Die historischen Ausbauelemente der Villa, Fresken, Mosaiken, Vertäfelungen, die Fenster und Türen, aber auch die Putzfassade mit ihren Stuckelementen wurden mit großer Sorgfalt restauriert. (Text: Architekten, redaktionell überarbeitet)