06. Juli 2012 - Architekturzentrum Wien
Die Reihenhausanlage besteht aus einem straßenseitigen Bauteil (dreigeschossig) und drei gartenseitigen Riegeln mit je fünf Reihenhäusern. Bestimmend sind – sowohl am Fronttrakt als auch an den dahinter liegenden Reihenhäusern – die raumhohen Glaselemente und die filigranen Trennelemente auf den Terrassen mit den weit auskragenden Sonnenschutzlamellen.
Im straßenseitigen Bauteil bilden verglaste Loggien im ersten und zweiten Obergeschoss transparente Lichtkörper, die atriumartig in den Wohnbereich einschneiden. Die raumhohen Verglasungen und Glastüren ermöglichen zudem ein angenehmes Zwischenlüften. Der überwiegende Teil der Wohnungen ist nord- und südseitig „durchgesteckt“ und ermöglicht so das Querlüften. In Verbindung mit der optischen Erweiterung zum Küchenbereich – teils durch Glaswände getrennt, teils integriert – entsteht eine großzügige Raumfolge, welche die Kleinteiligkeit der vorgegebenen Raumgrößen aufhebt. Dieser Idee folgt auch das Angebot, angrenzende Zimmer mittels Schiebeelementen zum Wohnraum hin nach Wunsch zu öffnen oder zu schließen.
In den Reihenhäusern in den drei straßenabgewandten Riegeln kommt ein einheitlicher Wohungstyp zur Anwendung: Im Erdgeschoss liegt der großzügige Wohnbereich, optisch zur Küche und integrierten Treppe erweitertert. Dem Wohnzimmer vorgelagert ist eine über die gesamte Hausbreite reichende Terrasse, die auf 1,8 m Tiefe durch ein Glasdach geschützt ist (=Loggia). Im Obergeschoss befinden sich drei Schlafräume mit direkt belichtetem Bad. Ein vierter Schlafraum befindet sich im Dachgeschoss. Hier können die Bewohner bei Bedarf ein zusätzliches Bad mit WC ausbauen.
Die Reihenhausanlage am Kagraner Platz ist ein Beispiel für ressourcenschonenden Wohnbau – 26 Wohneinheiten entstanden auf einer Grundfläche von knapp 2500 m², wobei der verdichtete Wohnbau am Stadtrand jene Maßstäblichkeit aufweist, die man sucht, wenn man in die Peripherie hinauszieht. (Text: Architekt, redaktionell überarbeitet und erweitert Martina Frühwirth)