17. Oktober 2012 - Vorarlberger Architektur Institut
Die Fassaden der Scheune sind vom Wechsel massiver Mauerpfeiler mit licht- und luftdurchlässigen Holzfassadenelementen geprägt. Die Holzrauten dienten zur Belüftung des Heubodens. Im Inneren lässt sich diese Ordnung ablesen, kommt sogar verstärkt zur Wirkung und verleiht dem Raum einen speziellen Charakter.
An Ost- und Westseite des Stadels befinden sich große Holztore. Im Inneren sind die beiden Tore durch einen durchgehenden Boden aus zwölf Meter langen Dielen verbunden.
Die ehemalige Durchfahrt dient nun als zentraler Eingangsbereich, von dem aus die Räume und Ebenen erschlossen werden.
Im Innenraum folgt ein komplexes Gefüge unterschiedlicher Ebenen: Eingebaute Ställe, auf denen im Tenn Heu und Stroh gelagert wurden, sowie Heuböden aus Holzbrettern, die früher über einfache, flexible Holzleitern erreicht wurden. Dieses Grundprinzip wurde beim Umbau aufgegriffen. Anstelle einer zentralen Treppe werden die Ebenen durch zwei Stiegen und einem Steg erschlossen. Die Einbauten aus walzrohem Stahlblech erinnern auf Grund ihrer Objekthaftigkeit, die sie scheinbar flexibel macht, an die ursprünglichen Anstellleitern.
Das Installations- und Beleuchtungssystem bedient sich derselben Material- und Formensprache. Bodendosen und abgehängte Kabeltrassen aus Stahlblech mit Lochmuster erlauben optimale Flexibilität in der Nutzung; Leuchten können an beliebiger Stelle eingehängt werden. (Text: Julia Ess)