09. Februar 2012 - HDA
(SUBTITLE) Neugestaltung der Brücke als Bindeglied zwischen Österreich und Slowenien
Ausgangspunkt für das Projekt war ein offener, einstufiger Gestaltungswettbewerb, der 2008 von den Nachbargemeinden der steirisch-slowenischen Grenzregion ausgeschrieben wurde. Ziel des Wettbewerbes war die Wiederzusammenführung der ehemals zusammengehörigen Stadtteile. Das Büro bauchplan ).( konnte mit seinem städtbaulichen Konzept die Jury überzeugen.Der erste Realisierungsschritt betraf die ehemalige Grenzbrücke als Schlüsselstelle im Miteinander der beiden Gemeinden. bauchplan ).( wurde mit der Neugestaltung der ehemaligen Grenzbrücke im Zuge einer Generalsanierung beauftragt. Die erste Bauphase wurde im Frühjahr 2010 fertiggestellt. 2012 wird mit der Anbindung der Brücke an den Altstadtkern von Bad Radkersburg der zweite Bauabschnitt realisiert werden.
Das Gestaltungskonzept sieht das Brückentragwerk als Gelenk zwischen den beiden Ufern und zielt darauf ab, die Brücke als Ort der Begegnung zu verstehen und damit ihrer ursprünglichen Bestimmung wieder zuzuführen. Dem entsprechend greift der Brückenraum tief in die Stadt hinein und bildet spezifische Stadteingänge. Das Brückenbauwerk selbst weitet sich an mehreren Stellen zu Verweilplätzen auf.
Entsprechend der Exponiertheit des Ortes zwischen den Bewegungsströmen von Straße und Fluss wird das Brückengeländer zum bestimmenden Element. Nur über die elementare Tragstruktur mit dem Bauwerk verbunden, hebt sich die filigrane Geländerfüllung in Form eines Edelstahlseilnetzes von der Brücke ab und legt sich wie ein neues Kleid über das Ingenieurbauwerk. In das Netz eingearbeiteten Rondellen aus transparent schimmerndem Material bewegen sich je nach Windstärke, zeichnen changierende Schattenwürfe auf die helle Betonoberfläche und sorgen für ganz unmittelbare akustische Brückenerfahrungen. Lichtreflexionen auf den Rondellen lassen je nach Sonnen-Einstrahlwinkel das Bild der ehemaligen Grenzbrücke in der Außensicht ein Stück weit ungreifbar werden. (Text: Architekt:innen)