09. Oktober 2011 - HDA
Ein leicht ansteigender Vorplatz führt zum Eingang am Scheitelpunkt des bumerangförmigen Baukörpers, der mit geschuppten blauen Metallpaneelen verkleidet ist.
Aus der Eingangshalle gelangt man durch den Gastronomiebereich hinaus ins Freigelände, links zu den Garderoben und in den Wellnessbereich und sieht rechts durch eine Glaswand in das Sportbad mit dem wettkampftauglichen 50-Meter-Becken. Dieses liegt ein Geschoß tiefer, was ihm, zusammen mit einer Liegetribüne, den Charakter einer Arena verleiht. Ein darüber liegendes Fensterband ermöglicht die Kommunikation mit dem Stadtraum. Nach Süden öffnet sich das Bad über eine Glasfassade, das auskragende Dach reduziert im Sommer den solaren Eintrag. Neben der stets spürbaren Schalenform ist es vor allem die Deckenverkleidung aus weißen, asymmetrisch aufgefächerten und mit LEDs farbig hinterleuchtbaren Membranen, die dem Raum sein weiches Inneres verleiht.
Die Entflechtung der Wege und Funktionsabläufe (Wellness- und Sportbadbesucher, Sportler und Zuschauer, rein und unrein) geschieht kreuzungsfrei über die vertikale Schichtung am Eingang, unter dem sich die Garderoben und über dem sich die Administration und ein Seminarbereich befinden.
Das Wellnessbad, dessen Decke ebenfalls mit farbig hinterleuchteten Membranen ausgekleidet ist, ist dunkler gehalten und vermittelt so, trotz der Glasflächen zum Park, Intimität. Innen und außen befinden sich mehrere Becken, Saunen, Ruhebereiche (auf der Galerie sogar mit Ausblick) und eine eigene Bar. Eine innen rot verflieste Feuergrotte mit Kamin bildet eine formale Klammer zwischen den beiden Ebenen.
Die großzügige, vom Gebäude mit einer schützenden Geste gefasste, Parklandschaft des Freibads wurde einer behutsamen Neuordnung unterzogen. Über eine breite Rampe ist sie von der Eingangshalle, über gegenläufige, begrünte Liegestufen vom Sportbad aus zugänglich. Der Außenbereich des Wellnessbads ist durch eine Geländestufe von der naturbelassenen Liegewiese abgeschirmt. Ein Sportbecken, betonumrahmt mit Sitz- und Liegegelegenheiten aus Holz, ein Sprungbecken mit elegantem Sprungturm und, etwas weiter im Grünen, das Familienbecken stehen den Badegästen zur Verfügung. Sämtliche Funktionen, neben Umkleiden und Sanitäranlagen zwei Bars und die Badeaufsicht, finden in inselartig verteilten Pavillons Platz. Verborgen von den Besuchern wurden im ehemaligen Sprungbecken Erdwärmekollektoren verlegt, die die Solaranlage auf dem Dach ergänzen, die auch eine neu errichtete Stromtankstelle speist. (Text: Martin Grabner)