05. Januar 2012 - newroom
Die Stadt Sneek sollte mit der neuen Autobahnbrücke eine Verbindung für die Randbezirke erhalten, welche durch die A7 von der Innenstadt abgeschnitten sind. Gleichzeitig wünschte man sich ein neues Wahrzeichen für die Stadt. Beides ist gelungen. Da die Provinz Friesland als Auftraggeber zudem einer nachhaltigen Holzkonstruktion den Vorzug gab, verfügt die Stadt Sneek nun über einen Brückenbau, der selbst in, mit Holzbrücken weit erfahreneren, Ländern wie Kanada, Norwegen oder der Schweiz Vergleichbares sucht.
Mit ihren Konturen erinnert die Brücke an die traditionellen „Käseglocken-Bauernhöfe“ Nordfrieslands. Aber auch die nahe Seestadt mit ihren Bootsbauerfertigkeiten ist in den bauchigen Holzbalken präsent. Beide Formen historischer Handwerkskunst bringen die Onix-Architekten mit neuester Technologie in Einklang, sodass die Holzbrücke auch ohne Überdachung Wind und Wetter trotzen und selbst dem modernen Schwerverkehr standhalten kann. Um die Stabilität der Brücke zu gewährleisten, wurden die beiden Fachwerksträger in der Mitte verbunden. Ihre charakteritische Wölbung ergab sich aus der Optimierung des Querschnitts für den Verkehr. Dadurch können sich die Nutzer aber auch über reizvolle Sichtperspektiven freuen.
Auf Seiten der äußeren Stadt ruht die Brücke auf einem begrünten Deichelement. Den Brückenkopf zur Innenstadt hin tragen Betonstützen, die zugleich eine Waserstraße überspannen. Als Material kam das extrem widerstandsfähige Accoya Holz zur Anwendung, eine mit Acetylat behandelte Holzart, die in einer Fabrik in Arnhelm hergestellt wird. Gebaut allerdings wurden die Elemente von einem Unternehmen in Süddeutschland, wo die Holzbau-Tradition nicht nur Reminiszenz sondern tatsächlich noch im Alltag lebendig ist. (Text: Helga Kusolitsch)
