15. Juli 2011 - Architekturzentrum Wien
An japanische Teehausarchitektur anmutend hebt sich der Neubau mit seinem terrassenartig umgebenden Holzdeck leicht vom Boden ab, strahlt Ruhe und Serenität durch die wohltuend orthogonale Kubatur, das Spiel von geschlossenen und offenen Fassadenflächen und seine edlen Materialien in ihren natürlichen Farben aus. Alle Vertikalen bekleidet lehmfarbener Putz, die Horizontalen sind weiß und ebenfalls verputzt. Die Decke verläuft von innen nach außen in einer Ebene ohne Deckensprung, was durch die zur Gänze aufschiebbare, raumhohe Eckverglasung besonders gut zur Geltung kommt. Der Blick in den Garten durch die völlig freie Ecke verleiht dem vom Holzdeck abgehobenen Wohnzimmer die oben erwähnte Stimmung japanischer Teehäuser am charakteristischsten. Der Bezug zwischen Innen und Außenraum wird hier aktiv erlebt, das Holzdeck der Terrasse wird zum erweiterten Wohnraum. Weiters bringen gezielt gesetzte Ausblicke Teile des Gartens in den Innenraum. Gegenüber des Eingangs lässt eine raumhohe Verglasung gleich bei Betreten des Hauses die Weite des gesamten Grundstücks wahrnehmen.
Ein kleines Stück Architektur, aus dem eine großartige gestalterische Leistung spricht. (Text: Marion Kuzmany)