05. April 2011 - aut. architektur und tirol
(TITLE) Agrarzentrum West
(SUBTITLE) Baustufe III: Versteigerungshalle, Bürotrakt, Gastronomie
Das auf dem Gelände des ehemaligen Viehhofes in Imst errichtete Agrarzentrum West ist das landwirtschaftliche Vermarktungszentrum im Tiroler Oberland, wo jährlich mehr als 10.000 Tiere in erster Linie bei Versteigerungen den Besitzer wechseln. Nachdem in den ersten beiden Baustufen umfangreiche Stallungen errichtet wurden (Architektur: Walter Vögele), sollten in einer dritten Bauphase eine an die Stallungen angeschlossene Versteigerungshalle, diverse Büroräumlichkeiten und ein Restaurationsbereich das Agrarzentrum komplettieren.Das aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Projekt von Raimund Rainer bringt sämtliche Funktionen in einem zweigeschossigen Riegel unter, der als ordnender Baukörper vor die Stallungen gestellt ist und die Gesamtbebauung damit zu einem logischen Abschluss bringt. Im nördlichen Teil ist die über ein Foyer erschlossene Versteigerungshalle mit Tribüne und umlaufender Galerie untergebracht. Im südlichen Trakt befindet sich erdgeschossig die Gastronomie und ein Lagerraum für den Maschinenring, darüber die eigens erschlossenen Büro- und Nebenräume für Landwirtschaftskammer und Maschinenring.
Zwischen beiden Trakten öffnet sich ein großzügiger, überdachter Platz, der als Herzstück der Anlage alle Funktionen verbindet. In Verlängerung des Hauptzugangs gesetzt, ist dieser Vorbereich Begegnungszone, Marktplatz, überdachte Wartezone, Freibereich des Foyers bzw. Terrasse des Cafés, das zu diesem Platz hin orientiert ist. An prominenter Stelle wurde hier auch das aus dem Altbestand übernommene Mosaik von Max Weiler platziert.
Das in Holzelementbauweise in Verbindung mit Ortbetondecken in sehr kurzer Zeit errichtete Gebäude wurde 2011 mit dem Holzbaupreis für Salzburg und Tirol ausgezeichnet. Der Restaurant- und Büroteil wurde in Passivhausqualität mit hoch gedämmter Gebäudehülle, Passivhausfenstern und Komfortlüftung realisiert. (Text: Claudia Wedekind)