25. März 2011 - Architekturzentrum Wien
In Nachbarschaft der ehrwürdigen Stadlauer Seifensiederei, einem charmanten, typisch vorstädtischen Industriebau der späten 1940er Jahre von Alois Plessinger, passt sich der wohlproportionierte Baukörper maßstäblich perfekt in sein Umfeld. 20 Wohneinheiten, die sehr unterschiedliche Grundrisse zwischen 40 und 120 m² aufweisen, umfasst der durch seine Einschitte, Terrassen und Aufbauten vielgliedrige, aber dennoch kompakte Bau.
Ein offener und breiter Laubengang verleiht der Straßenfassade durch seine Lamellenverblendung angenehme Leichtigkeit und dient den Wohnungen als Pufferzone zur Straße und halbprivater Freiraum. Maisonettewohnungen haben direkte Verbindung zum Hoftrakt und Garten über Stege, die von je 2 Wohnungen genutzt werden. Auch im Dachgeschoss gibt es Eigengärten für die dort angesiedelten Wohnungen sowie eine Solaranlage für Brauchwasser. Hofseitig befinden sich 2,5 m tiefe Loggien, die durch ihre Größe auch wirklich adäquat nutzbar sind. Die Verbindung zwischen Haupthaus und Hoftrakt erfolgt über das erste Obergeschoss, das zu einem Kinderspielbereich als begrünte Plattform mit verschiedensten Spielgeräten ausgebaut ist. Hier gibt es auch ein offenens „Holzhaus im Haus“, das sich von verschiedensten Seiten erklimmen und beklettern lässt.
Die fröhliche Farbgebung variiert je nach Ebene des jeweiligen Baukörpers in verwandten Nuancen, wodurch die Plastizität der einzelnen Formen noch mehr verstärkt wird. Auch die Fensterrahmen und Laibungen werden im jeweiligen Farbton fortgesetzt. (Text: Marion Kuzmany)