08. April 2011 - Architekturzentrum Wien
Ein breiter Durchgang von der Moselgasse zur Gartenseite bildet den Eingang zur Anlage. Er ist städtebaulich auf eine Achse gesetzt, die in südlich anschließende Siedlungsgebiete weist. Die Gartenhöfe nach innen, stellen einen fließenden Übergang vom gestalteten Grün der Siedlung zur freien Natur des Böhmischen Praters dar.
Das Baukörpergefüge besteht aus dem Haupttrakt an der Moselgasse und vier Kämmen im Gartenbereich. Die Kämme sind an den Straßentrakt angedockt. In dieser Nahtstelle liegt die Hauptverteiler-Achse der Anlage mit allen Gemeinschaftseinrichtungen. Hier befinden sich Abstellräume für Kinderwagen und Fahrräder, der Gemeinschaftsraum und der Waschsalon mit zugeordnetem Kleinkinderbereich. Diese Achse ist das Hauptwegesystem im Erdgeschoß mit Zugang zur Strasse und Wohnwegen in den Garten. In gleicher Weise entspannt sich ein Wegesystem über eine verglaste Brücke im zweiten und dritten Obergeschoss. Die Brücke verbindet die beiden Stiegenhäuser des Haupttrakts. Auf ihr lässt sich die gesamte Anlage durchwandern und die Gartenhöfe überschauen.
Die Wohnungen sind in den untersten Geschossen als Maisonetten geplant. Wie kleine Reihenhäuser bilden sie, mit ihren, das äußere Fassadenbild strukturierenden, Loggienschoten die Basis des Wohnbaus. Darüber entwickeln sich Geschosswohnungen mit zwei bis vier Zimmern, alle mit Loggia, die sich als lange Bänder in der Fassade zeigen.
Schon das dritte Obergeschoß wird gestaffelt, sodass die Straßenfront in ihrem Erscheinungsbild niederer wirkt, was dem gesamten Stadt- und Straßenraum sehr zugute kommt und die Box über dem Eingangsbereich zur Geltung bringt. Zudem erhalten diese Wohnungen großzügige Terrassen. (Text Architektin, redaktionell gekürzt)