06. Januar 2011 - Vorarlberger Architektur Institut
Am Übergang von landwirtschaftlich genutzter Heuwiese und angrenzendem Moor schwebt der Moorroom leicht über dem Gelände. Das einfache und reduzierte Gebäude soll Unterschlupf, Rastmöglichkeit aber auch Platz für Vorträge bieten. Die Naturlandschaft bleibt völlig unberührt, lediglich sechs Stahlsäulen durchdringen die Geländeoberkante. Das große offene Tor mit den vorgelagerten Stufen signalisiert schon von weitem den Eingang und den öffentlichen Charakter. Die „fehlende Wand“ auf der gegenüberliegenden Längsseite fokussiert auf die weite Moorlandschaft. Boden, Decke und Seitenwände des Raumes schaffen ein gerahmtes Bild. Sämtliche haustechnischen Installationen sowie Türen, Fenster, Geländer werden weggelassen, um auf die natürliche Umgebung angemessen zu reagieren. In der Mitte des Kubus ist ein weiterer „Moorsitz“ platziert. Die unbehandelten Oberflächen des aus massiven Holzbalken „gestrickten“ Baukörpers unterstreichen in der Haptik den puren Anspruch und sind robust genug, Witterung oder gar Vandalismus auszuhalten. (Text: Martina Pfeifer Steiner)