29. November 2010 - Architekturzentrum Wien
Die Mitte des Saals bespielen drei ovale Verkaufspulte, deren extravagant geformte Unterkonstruktion mit einer 3D Fräse hergestellt wurde. Ihre Oberfläche ist passend zu den Wandregalen mit weißem Kunstleder überzogen. In die Tischplatten sind Glasflächen als Vitrinen eingelassen, weiters zieren schicke Flachbildschirme das kunstvolle Funktionsmöbel und ergänzen die schwarz-weiße Ästhetik der Raumgestaltung. Über den Pulten schweben nicht minder eindrucksvolle, ringförmige Beleuchtungskörper aus lackierten MDF-Platten, die ebenfalls speziell für diesen Raum entwickelt wurden. Das immer wiederkehrende Motiv der Linse in Assoziation zum Thema Augen und Optik zeigt sich in den Beleuchtungskörpern am deutlichsten.
Bislang diente das Obergeschoss nur zur Brillenanpassung, als Warteraum und für Büroräumlichkeiten ohne repräsentative Funktion. Nach dem Umbau rückten alle administrativen und technischen Bereiche in Nebenräume, die mit Originalmöbeln aus den 1970er Jahren bestückt beziehungsweise belassen wurden. Die roten Oberflächen der alten Stücke stehen in gekonntem Kontrast zu den neuen Objekten. Das Büro der Chefin begrenzt eine opake Glaswand, die die Portraits der fünf vorangegangenen Generationen des Familienbetriebs als großformatige Drucke aufzeigt. Eine stilvolle gestalterische Geste, die das stimmige Gesamtkonzept abrundet. (Text: Marion Kuzmany)