19. November 2010 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Dabei waren das Einbeziehen des Innenhofes, die Öffnung zum Garten im Süden und das Akzentuieren der sogenannten „Trettn“ (überdachter Bereich beim Längstrakt) als Verbindung zwischen den beiden Wohneinheiten neben dem gewünschten Raumprogramm wichtige Anforderungen der Bauherrenschaft an die Planung.
Im ebenerdigen Wohnbereich wurden nun eben jene beiden Freibereiche visuell durch großzügig verglaste Schiebetüren räumlich verbunden. Als sichtbares Zeichen für den neuen Eingangsbereich wurde davor ein mit gelben Fassadenplatten verkleideter Vorbereich geschaffen, der gemeinsam mit der ebenso gestalteten Terrasse im Garten wie ein Klammer diese Zonen architektonisch fasst. Im Süden komplettiert noch der Sonnenschutz und ein kleiner Balkon die Fassade und bewahrt so vor zu starker sommerlicher Überhitzung. Der Höhenunterschied von etwa 30 cm wird zwischen der Küche und dem Wohnbereich auch im Inneren mittels Stufen ausgenützt. So kann die Kücheplatte gleichzeitig als Arbeitsfläche wie als Frühstückspult genutzt werden.
Der alte Dachstuhl im Obergeschoss musste durch eine neue Konstruktion ersetzt werden. Oben situieren sich neben dem Schlafzimmer und den Kinderzimmern auch noch ein helles lichtdurchflutetes Stiegenhaus, das sowohl die Morgen- als auch die Abendsonne in das Haus holt. Das großzügige Badezimmer hat direkten Blick auf den Baumbestand im Inneren des Hofes.
Die neue Wohneinheit wurde durch thermische Maßnahmen auf Niedrigenergiehausstandard gebracht und die alte Ölheizung musste einem modernen Pelletskessel für beide Wohneinheit weichen. Weiters sorgen 20 m² Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung und unterstützen zudem die Heizung.