04. Juli 2010 - Architekturzentrum Wien
Die spezielle Geometrie der Brücke ergab sich aus der Notwendigkeit, einen Höhenunterschied von 1,04 Metern zwischen den beiden Gebäuden auszugleichen. Vom Trakt Rennweg 44 reicht eine horizontale Ebene (Bodenplatte), vom Gebäude Rennweg 46 eine ebenfalls horizontale Ebene (Dachplatte) in den Straßenraum hinaus. Mit einer 6%-Neigung von Boden- bzw. Dachplatte und einer grundrisslichen Verjüngung von 2,70 m Breite auf eine Breite von 2,35 m schließt sich die Wegführung zu einem „taillierten Brückenkörper, der den Straßenraum elegant überspannt, und dessen Innenraum von der perspektivischen Dynamik der stark fluchtenden Linien geprägt ist.“ (SOLID)
Das Haupttragwerk der Brücke wird durch zwei unterspannte Stahlträger gebildet. Deren Obergurte (verschweisste Hohlprofile mit einseitig vorspringendem, unterem Flansch) sind in die Dachebene integriert. Dach- und Bodeneben sind zur Übertragung der Horizontallasten in den Bestand als liegende Fachwerke ausgebildet. In die Gehebene sind geschweisste I-Profile als Träger integriert, die mit Zugstäben von den Hauptträgern abgehängt und im Brückenknick an der Unterspannung befestigt wurden. Die Unterspannungen bestehen aus geschweissten rechteckigen Stahlformrohren. Lichtbänder, die parallel zu den Glaswänden geführt werden, heben die sanft geknickte Kontur der Brücke hervor. (Text: Gabriele Kaiser)