20. Dezember 2009 - Architekturzentrum Wien
Jede der vier Raumboxen steht in einem exzentrischen Assoziationsfeld – von „Flower Power“, über „Neo Baroque“ und „James Bond“ bis „Boudoir“. Wie immer erreicht Denis Kosutic auch bei dieser Bühne der Eitelkeit eine besondere Wirkung durch gezielte Verwendung von neuen und Vintage-Möbeln, durch gewagte Kombinationen von Farben und Formen, durch ein ironisches Spiel mit den Klischees und Mehrdeutigkeiten eines nicht mehr ganz alltäglichen Szenenbilds.
„Der Dialog dieser Welten entsteht nicht direkt“, erläutert der Architekt, „da die Sichtachsen immer durch die komplett verspiegelten und ebenso freistehenden Kuben der Umkleidekabinen unterbrochen sind. Die konsequente und intensive Anwendung der verspiegelten Flächen, wie bei den Umkleidekabinen, Präsentationsmöbel im Raum und in den Auslagen ermöglicht dem Betrachter unerwartete Perspektiven und oft überraschend verwirrende Blickwinkel.“
Ins Bild eines Film Studios fügt sich auch die funktionale Grundbeleuchtung der Halle und die Warenbeleuchtung, die wie provisorisch und veränderlich an vier langen Bühnentraversen montiert ist. Ein Concept Store, der seinem Namen gerecht wird und der das „Erlebnis“ Einkaufen als ironisches Dramolett in Szene setzt. (Text: Gabriele Kaiser)