08. November 2009 - Architekturzentrum Wien
Nun sollte der Gemeindesaal erneuert und räumlich geklärt bzw.
funktional neu gefasst werden. Die Konzeption von hanenberg & huhs sah neben einem neuen Saalzugang und der Entflechtung der Wegebeziehungen zwischen Besuchern und Küchennutzung die Einführung eines kontinuierlichen Möbelbandes als funktionales Rückrat des Saales vor. Dazu die Architekten: „In seiner Abfolge von Schließfächern, Windfang, Sessellager, Garderobe, Buffet, Küchenzugang und Medienschrank umkleidet es die stiegenhauszugewandte Wandabwicklung und bildet mit der Küchenmöblierung eine Einheit. Neben seinen funktionalen Aspekten beinhaltet das umkleidende Möbelband zugleich einen im kirchlichen Kontext verankerten Raumschmuck, der zeichenhafte Einstimmung ist, eine ornamentale Gitterstruktur, entwickelt aus der Typologie des Kreuzes.“
Das Möbelband, die Holzstapelsessel und die stapelbaren Caféhaustische in Rahmenbauweise oszillieren zwischen traditioneller Handwerklichkeit und zeitgebundener Formensprache. Die differenzierte, indirekte Lichtführung verbindet sich mit dem freigelegten Renaissancegewölbe zu einer neuen, raumerweiternden Einheit. (Text: Gabriele Kaiser)