07. Oktober 2009 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Der leichte Glaspavillon der Werkskantine Berndorf AG im niederösterreichischen Industrieviertel ist für 100 Personen angelegt. Ein rundum 4 m vorspringendes Dach schützt vor der steil einfallenden Sonne, der 3,50 m breite Betonumlauf ist als Terrasse zu nutzen. Durch die Anhebung des Gebäudes um 80cm vom Bodenniveau (Hochwasserschutz) entsteht ein schwebender Eindruck des Bauwerks.
Die unbehandelten Betonoberflächen, Sichtbeton mit Brettschalung, Glas, geschliffener Estrich als Boden sowie die Holzkonstruktion des Dachs sind die konstruktiven Elemente.
Mit dem Grau des Betons und der Transparenz des Glases spielt die Farbe Orange zusammen. Alle Wände inklusive Sanitärbereich sind in dieser Farbe gestrichen, die auf die Backsteinbauten am Firmengelände verweist.
Die Berndorf AG durchdringt symbolisch die Materialauswahl: Niro- Großküche, da für die Firma Edelstahl ein wichtiger Grundstoff ist oder Max-Platten für die östliche Außenwand, da die Berndorf AG Maschinen für deren Produktion herstellt.
Von der Kantine sieht man die „kunsthalle stahlwerk berndorf“, ehemals Turbinenhalle und Umspannungsraum des ersten kalorischen Kraftwerks in Österreich. Der Ende des 19.Jahrhunderts errichtete Backsteinbau mit einer Glas-Stahl Dachkonstruktion ist seit 1997 das Künstleratelier von Tomas Hoke und Karl Vonmetz.
Hoke schuf für die Kantine das neue Logo (WK bzw. 24WK), die 25 m lange Neoninstallation „timeline“, die dreiteilige Arbeit „cosmic landscape“ und eine mobile Abtrennung aus Schwimmbadabdeckprofilen.
Text: Elke Krasny