01. September 2009 - aut. architektur und tirol
Die beiden Funktionen sind in zwei aneinander gebauten Bauteilen untergebracht, einem zum bestehenden Terrain niveaugleichen, eingeschossigen Bauteil für die Musikkapelle und dem um ein Geschoss abgesenkten, in Stahlbeton errichteten Schützenheim. Eine bestehende alte Natursteinmauer leitet zum gemeinsamen Eingang, der zu einem Foyer mit Garderobe und Sanitärräumen führt, von dem aus die individuellen Räume beider Übungsstätten erschlossen werden. Das Musikprobelokal ist eine Holzkonstruktion, die im Inneren mit einer auf die akustischen Anforderungen abgestimmten Holzschale in Weißtanne ausgestattet ist. Außen wurde die Holzkonstruktion witterungsbeständig und hinterlüftet mit vorpatiniertem Kupfer verkleidet.
Kernstück des Entwurfs ist ein passepartoutartiger, überdachter Umgang, der das Vereinshaus und den Festplatz mit Bühne wie einen Schmuckstein fasst und zugleich Aussichtsplattform zur Landschaft ist – Reminiszenzen an die Salettl-Architektur sind durchaus beabsichtigt. Dem Musikproberaum zum Platz hin vorgelagert ist eine überdachte Bühne, die etwa bei Freiluftkonzerten zum großzügigen Aufführungsort wird. Der Boden im Hof ist, versickerungsfähig, mit Feinkies aufgeschüttet, der Belag unter den Überdachungen als Holzlattenrost ausgeführt. Drei Stufen höher gelegt fungiert er auch als zusätzliche Sitzgelegenheit. Sowohl vom Schützenheim als auch vom Musikprobelokal aus erreicht man direkt das Freie, in dessen Gestaltung der Baumbestand – speziell die 100-jährigen Kastanienbäume – eingebunden wurde. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text des Architekten)