15. Februar 2009 - Architekturzentrum Wien
Dieses mehrgeschoßige Gelenk verknüpft die beiden Bauteile und schafft auch in der Übergangszeit überdachte, wettergeschützte Bewegungs- und Aufenthaltsflächen für die Bewohner. Die Bewohner des 1. Bauteiles können auf diese Weise die neu geschaffenen Wohnfolgeeinrichtungen mitnutzen. Der westseitig orientierte, der Witterung ausgesetzte Laubengang und Eingangsbereich des Bestandes wird durch den überglasten Freiraum der Mitte und den westlichen Baukörper ebenfalls zu einer Einheit verbunden. Die Wohnungen sind mit freiem Blick zum Grünraum nach Westen konzipiert und mit dem Erdgeschoß vorgelagerten Mietergärten ausgestattet; in den Obergeschoßen gibt es große, teilweise eingeschnittene, geschützte Freiraumbereiche, die den Wohn-Esszimmern und Kochnischen vorgelagert wurden. Die Loggien wurden – dem wientypischen Westwind trotzend – mit verschiebbaren Einfach-Verglasungen ausgestattet. Die Kochnischen und Bäder haben Fenster zum östlichen Innenhofbereich, die Individualräume sind getrennt begehbar, als Gruppe um den Sanitär- und Schrankraumbereich zusammengefasst. Die Raumhöhen wurden gegenüber dem Normstandard der Bauordnung höher ausgeführt. Die beiden letzten Geschoße sind als maisonetteartige Penthousewohnungen mit großer Terrasse bzw. Loggia konzipiert.
Durch ein klares, konstruktives Konzept mittels Wandscheiben und thermisch getrenntem Laubengang sowie unter architektonisch räumlicher Einbeziehung des bestehenden, freistehenden abgesetzten Stiegenhauses konnte eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Lösung gefunden werden. Der Schwerpunkt des innovativen Neubaus liegt in einer ökonomischen, räumlichen Ergänzung, Orientierung zum Grünraum sowie Vertikalbegrünung des Laubenganges, mit sozialen Einrichtungen, die auch von anderen Bewohnern des benachbarten Bestandobjektes genutzt werden können sowie in der Ausnutzung der besonderen Standortgunst zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulen und sonstige öffentliche Einrichtungen. (Gabriele Kaiser nach einem Text der Architekten)