14. Dezember 2008 - Architekturzentrum Wien
Im trashingen Ambiente eines ruhelosen Verkehrsraums mit entsprechenden Fast-Food-Kiosken sticht die „Kaffeküche“ von ten.two wohltuend heraus, sowohl hinsichtlich des Gastronomiekonzepts (gesundes, hausgemachtes Essen steht hier im Mittelpunkt) als auch hinsichtlich der architektonischen Lösung auf kleinstem Raum (24,3 m²). Im Sinne einer maximalen Platzausnutzung wurden im L-förmige Grundriss Gastraum und Küche voneinander getrennt. Im Verkaufsbereich/Küche besteht die Fassade (nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen) aus schwarzmatt lackierten Holzpaneelen und ist mit einer aufklappbarer Fensterlade ausgestattet, im Gastbereich wurde mit drei aufklappbaren Fensterläden und einem Schwenkflügel, der die Eingangssituation vergrößert, für Tranzparenz und Offenheit gesorgt.
Die mit Kreide beschreibbaren Wände sind die Menükarte, und die speziell für die Kaffeküche entworfenen Vollholzmöbel unterstützen in ihrer angenehmen Haptik das Konzept des Hand- und Hausgemachten. Drei abgehängte „Bolich“-Lampen verleihen der Kaffeeküche klassisches urbanes Ambiente. Die Küchenrückwand wurde mit traditionellen Fliesen im Facettenschliff aufgewertet. Schon mancher, der sich die Wartezeit auf die Straßenbahn in der Kaffeeküche verkürzen wollte, zog es vor, noch ein Weilchen an diesem sympathischen Ort zu verweilen – und den übernächsten Zug zu nehmen. (Text: Gabriele Kaiser)