12. Oktober 2008 - Architekturzentrum Wien
„Gelb ist eine schöne und gleichzeitig gefährliche Farbe“, sagt der Künstler, der immer wieder mit flüchtigen Elementen arbeitet und 2003 z.B. auch schon die Londoner Tate Modern mit gelbem Nebel füllte. Beim Wiener Projekt wird nun durch ein Gitter im Gehsteig entlang der 48 m langen Front des Verbundgebäudes im 3-Minutentakt Nebel ausgeblasen, der sich im gelben Schein der 32 im Boden eingelassenen Leuchtstoffröhren färbt und als flüchtiger Körper über den Platz Am Hof entweicht.
Bei Projekten dieser Art gehe es dem Künstler vor allem um die Grenze zwischen privatem und öffentlichem Raum, um die Veränderung der Wahrnehmung von Raum generell. „Wien neigt speziell dazu, sich in seine Fassaden zurückzulehnen“, sagt Eliasson in einem Interview mit dem Kurier. „In dieser Diskussion sehe ich meine Arbeit als Förderung jener Qualitäten, die ich für wichtig halte: Sie macht den Raum mehrdimensional und handlungsfreundlich. Es braucht ein wenig Auseinandersetzung, um sich über den Bürgersteig zu bewegen, wenn die Hälfte in Nebel getaucht ist.“ Vielleicht sind auch die Auseinandersetzungen, die es im Vorfeld eines derartigen Projekts unweigerlich gibt, ohnehin Teil der künstlerischen Arbeit: Rund 40 behördliche Genehmigungen waren für „Yellow Fog“ einzuholen, und bei der Nebelprobe fürs Foto rückte von nebenan die Feuerwehr aus - schöner Fehlalarm. (Text: Gabriele Kaiser)