14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Die Architekten wollten einerseits die übliche Figur von Gross und Klein, von Kirche und Kapelle vermeiden. Andererseits war ihnen bei vielen Totenkapellen die Enge und Hermetik des Innenraums aufgefallen. So formten sie den Kubus aus Glaswänden mit einer Hülle aus Holzlamellen, die den Raum definieren und durch das vielfach gefilterte Licht optisch nach außen diffundieren lassen. Um die Wirkung des Möbelhaften, des Transitorischen zu sichern, war es entscheidend, den Kubus nicht durch eingespannte Stützen mit dem Boden zu verbinden. So entstand die Idee des biegesteifen Stahlrahmens, der nur punktweise mit den Steckeisen des Fundaments fixiert ist. Zur Aufbahrung werden die Schiebetore geöffnet. In der Nacht leuchtet der Raum wie eine grosse Laterne. Siegerprojekt in einem 1994 durchgeführten Wettbewerbsverfahren. Kriegerdenkmal an der Südmauer von Harald Gfader. (Text: Otto Kapfinger, 21.09.2000)