15. Juli 2007 - Architekturzentrum Wien
Im Bewusstsein einer künftig verschmähten Typologie sei dennoch erlaubt, auf einige Qualitäten der Villa Franz-Klaudia hinzuweisen. In einer Kleingartensiedlung im Süden Wiens sollte ein Niedrigenergiehaus errichtet werden, bei dem das Untergeschoss ausreichend belichtet wird, sodass zusätzliche Aufenthaltsräume integriert werden können. Die Architekten lösten die Belichtungsfrage des „Kellergeschosses“ durch ein verglastes, zwischen Gästezimmer und Arbeitsraum geschobens Atrium, sodass, bei vorschriftsmäßig gering bebauter Fläche und im Grundrisslayout reduzierten „Verkehrsflächen“, auf drei Geschossen eine Nutzfläche von stolzen 145 Quadratmetern zu lukrieren war. Das Erdgeschoss ist südseitig durch Schiebetüren vollflächig öffenbar und über die davor liegende Terrasse zum Garten hin ausgerichtet. Mit seiner anthrazitfarbigen Außenhaut setzt die kompakte Kubatur (UG Stahlbeton, EG und OG Holz-Riegel-Bau) zur heterogen bebauten Umgebung einen dezenten Kontrapunkt. (Text: Gabriele Kaiser)