05. November 2006 - Architekturzentrum Wien
Die räumliche Struktur ermöglicht einen ganzjährigen Kurbetrieb im Wellnessbereich. Im Erdgeschoss sind Festräume vorgesehen. Die Dachterrasse wird für die Bespielung durch die gesamte Anlage zugänglich gemacht und im Freien mit großzügigen Aussichtssofas ausgestattet.Als Drehscheiben im Zuge des Neubaus fungieren Stationen im outdoor Bereich: Eine Gemeinschaftsterrasse als Erweiterunsmöglichkeit der Mehrzweckräume, der Stadtbalkon als Partyterrasse zur Paula Villa, der Wiesenhügel zum Sanatorium, der Kinderspielplatz zum Hang orientiert. Diese Stationen dienen zur Vernetzung von internen und externen Feldern, zur Verschränkung von Tradition (Hoffmann), Natur (Wiener Wald) und der zeitgenössischen Alltagskultur einer einfachen Wohnanlage. Eine Matrix aus Licht unterstützt die Spazierwege, die alle Stationen miteinander vernetzen.
Die Bauherrengemeinschaft BUWOG-BWS-Frieden beauftragte die Realisierung der Siegerprojekte des städtebaulichen Wettbewerbes für die Errichtung der Wohnanlage und die Sanierung der Paula Villa. Die Wirtschaftlichkeit der Realisierung musste im Rahmen der niederösterreichischen Wohnbauförderung eingehalten werden.Für die Neuinterpretation des Freiraumes wurde ein „Kunst am Bau“ Budget zur Verfügung gestellt. Die Planergruppe BOA (büro für offensive aleatorik) wurde nach Baubeginn mit der Freiraumplanung und der Ausarbeitung des Standortmarketings betraut.„Hoffmann geht spazieren“ wurde zum identitätsstiftenden Slogan, regte Aktionismus auf der Bausstelle und Spaziergänge in der Homepage an, wurde zur Integrationsfigur in den Bürgerversammlungen, verbindendes Element der Einzelobjekte, Mehrwert bei der Verwertung und last but not least Unterstützung der Architekten bei den Interventionen ausserhalb der vier Wände der Wohnungen.Das Zulassen einer integralen Herangehensweise bei der transdisziplinären Realisierung dieses Wohnbauprojektes setzte einen dynamischen Prozess in Gange sowohl bei den Bauträgern, bei den Einwohnern, bei den Nachbarn wie auch bei der Gemeinde Purkersdorf.„Hoffmann geht spazieren“ wird als Grundstein einer neuen Ausstrahlung des Ortes von allen mitgetragen und hoffentlich weiterentwickelt. (Text: Architektin)