14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Der feingliedrige Stahlsteg verbindet nun den Städtischen Augarten mit dem Stadtteil Gries. Zwei Fischbauchträger sind zwischen die baumbestandenen Murufer gespannt, sodass sie mit ihren Spitzen punktförmig aufliegen.
Um das Prinzip auch im horizontalen Einbauzustand wirksam werden zu lassen, musste das Tragwerk mittels hydraulischer Druckzylinder auf ca. 1200 Tonnen Druck vorgespannt werden. Dadurch kann ausser den Lasten der Fussgänger auch das Gewicht von Schneeräumwägen und Servicegeräten aufgenommen werden, ohne die Konstruktion zu gefährden. Bei einer Spannweite von 74 Metern besteht die Primärkonstruktion aus gewalzten und geschweißten Stahlträgern, Rohren, sowie runden Vollstäben. Zur Aufnahme der Zugbeanspruchungen mussten diese Vollstäbe mit speziellen Schweißmethoden geschweißt werden, was je Naht einen vollen Mann-Arbeitstag in Anspruch nahm.
Das Tragwerk wurde in vier Einzelteilen angeliefert und sozusagen „an Land“ zusammengebaut. Das System wurde sodann vorgespannt und auf einem speziell dafür entwickelten, hydraulischem Schreitapparat durch die Mur zum tatsächlichen Standort hin ferngesteuert transportiert.
Nach dem Aufsetzen auf die Betonfundamente erfolgte der Einbau der Fahrbahntafel, die aus Holzleimplatten mit Gussasphaltbelag bestehen. Der bogenförmige Verlauf des Obergurts begleitet nun die Radfahrer und Fußgänger beim Weg über den Fluss.