21. Mai 2006 - Architekturzentrum Wien
(TITLE) Haus S. in Bocksdorf
Dass das strukturelle Schema des Holzhauses Varianten erlaubt und unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst werden kann, beweist dieses Ferienhaus, das die Architekten zeitgleich mit dem Haus B-B. (siehe gesonderten Eintrag) in Bockdorf (für jenen befreundeten Apotheker, für den sie bereits eine Apotheke in Wien-Aspern geplant hatten) errichtet haben.Im Unterschied zu den „drei Linien“ auf der Hügelkuppe ging es hier nicht darum, rahmend auf die grüne Wiese zu reagieren, sondern ein Bestandshaus mit dicken Lehmmauern respektvoll ins neue Raumkonzept zu integrieren. Das wuchtige Ziegeldach des Altbaus wurde entfernt und durch eine Dachterrasse ersetzt, sodass der Bestand und der übereck darangefügte Holzneubau eine maßstäbliche Einheit bilden. Die beiden Gebäudeteile werden so trotz ihrer Ambivalenz zwischen leicht und schwer, offen und geschlossen, als gleichwertige Setzungen deklariert, wo das brauchbare Alte und zeitgemäße Neue ein unspektakuläres Ensemble bilden. (Text Gabriele Kaiser, Langversion in „architektur aktuell“ 04, 2006)