14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Der neue Baukörper, der wie im Vorbeifliegen auf dem bestehenden Gebäudeteil entlang der Josef Sickinger-Gasse Station macht, kragt als leichte und transparente Struktur über dem abgestuften Hauptflügel des Bestands aus und fügt sich dennoch behutsam in das gewohnte Bild des Sockelbaus, dessen grosszügige Dimensionierung und Orientierung (gemessen an den heutigen Schulbau-Standards) immer noch als beispielhaft und visionär gelten können. Obwohl weder in formaler noch in materieller Hinsicht zwischen Alt- und Neubau harmonisierende Übereinstimmungen gesucht wurden, scheinen hier zwei unterschiedliche Bauphasen und -gesinnungen eine friedliche Koexistenz zu führen.
Die neuen 5 Klassen am Dach zeigen Präsenz und Zurückhaltung zugleich, und die Frage - welcher Bauteil ist hier „Wirt“, welcher „Gast“ - ist bei dieser Sanierung und Erweiterung wohl stets mit Leichtigkeit geklärt. (Text: Gabriele Kaiser)