20. August 2003 - Architekturzentrum Wien
Der Sockel des mehrfach geknickten Baukörpers besteht aus Ortbeton, ebenso der Erschließungskern - eine markante Schnecke in Rot - und die aus der geschlossenen Nordwand gefaltete Geschoßdecke. Zwischen dieser Betonfalte ist die Stahl-Konstruktion eingespannt, in deren Glas-Füllungen als Anschauungs- und Anwendungsmaterial des Unternehmens Fensterflügel unterschiedlichen Formats sitzen und auf diese Weise das Fassadenbild strukturieren. Das Gebäude hält dem vorbeifahrenden Passanten - der Animismus sei hier verziehen - ungetrübt sein weites, offenes Maul entgegen.
Geschick bewies das Planungsteam auch in der Bewältigung der „Abstandsregelung“ in Bezug auf die Autobahn bz. Bundesstraße B1, wo gesetzeshalber 40 Meter Distanz vorgeschrieben gewesen wären; - angesichts der gegebenen Verhältnisse eine blinde baubehindernde Vorschrift, die es gelang argumentativ auszuhebeln. Denn bekanntermassen ist Architektur nicht nur eine Entwurfskunst, sondern auch eine Überzeugungs-Disziplin. (Text: Gabriele Kaiser)