02. Dezember 2005 - next.land
Beim durchqueren der Wohnung gehen deren Bewohner mit den Ausblicken durch drei Gartenzimmer: den Wiesengarten als ruderales Blumenexperiment im Eingangsbereich (er wird sich durch das Aussamen der Neophyten auch auf den darunterliegenden Garagendächern ausbreiten und das Gartenreich optisch zusätzlich weiten). Zugleich verkörpert er den „wilden„ Gartenteil der Innenstadtwohnung; der Ausblick aus Küche und Essbereich fällt in den Kräutergarten (der Chefköchin). Im Schlafbereich reflektiert der Wassergarten das morgendliche Sonnenlicht an die Zimmerdecke über der Schlafgelegenheit und erzeugt durch diese Spiegelung eine eigene Morgenwelt.
Konstruktion: eine umlaufende Stahlrahmenkonstruktion hält je drei Pflanzwannen als modulares, flexibel variierbares System. Es besteht die Möglichkeit des Austritts auf den 40cm tiefen Minimalbalkon - Ebenengleich zu den Wohnräumen. der Stahlrahmen ist statisch tragende Konstruktion, Verankerung am Altbau, Balkongeländer und Rankgerüst für die Bepflanzung zugleich. Der Zustand der beginnenden Oxidation wurde fixiert und fügt sich in das Farbkonzept der Wohnung. Innen und Außen verschmelzen.
Auch ohne klassischen privaten Freiraum kann so das innerstädtische Lebensgefühl um ein essentielles Element erweitert und die Wohnqualität weiter angehoben werden.
(Text: Bauchplan)