27. November 2005 - Architekturzentrum Wien
Durch die Hochwasserkatastrophe 2002 war auch das Stammhaus der Familie Hirsch schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass man sich entschloss, die notwendige Generalsanierung mit punktuellen Umbauten und funktionalen Anpassungen zu verknüpfen. Um im ersten Obergeschoss eine abgeschlossene Wohneinheit schaffen zu können, wurde ein angrenzender Rohdachboden in den neuen Grundriss integriert, ohne die Silhouette der Baukörper zu verändern. Das flache Band der Dachflächenfenster erhellen den nun zum Esszimmer adaptierten Dachraum, der mit der niveuaversetzten Küche in direkter Beziehung steht und zu einer Terrasse orientiert ist, die durch Aufbrechen eines Daches über dem Wirtschafts- und Garagentrakt sich gartenseitig öffnet, aber dem belebten Wirtschaftshof einen eher geschlossenen Rücken zuwendet. Die Stahlkonstruktion mit den beweglichen Holzlamellen-Paneelen zeichnet die ursprüngliche Form und Neigung des Daches nach, gewissermaßen wie ein offener Dachstuhls ohne Ziegeleindeckung. Da die subtile Eingliederung des Neuen in Bestehendes ein wichtiger Bestandteil der gesamten Planung war, präsentiert sich auch die neue Stahlaußentreppe entlang des Wirtschaftstraktes im schlichten Lamellenkleid, so selbstverständlich, als wäre sie immer schon hier gestanden. (Text: Gabriele Kaiser)