12. November 2004 - Architekturzentrum Wien
Die Stringenz des Wettbewerbsentwurfs ist in der Umsetzung erhalten geblieben, seine strukturelle Klarheit räumlich spürbar. Atmosphärisch steht das Ensemble einem Gewerbebetrieb näher als einer Schule im klassischen Sinn; ein Thema, das die Architekten im Hinblick auf die spätere Arbeitssituation der Schüler bewusst in den Vordergrund rückten. Die Turnhalle und die dreihüftigen Holzlehrwerkstätten wurden in ebenerdiger Orthogonalität ins bestehende Cluster der Schulgebäude gesetzt, wobei der Werkstättenkomplex über „Werkstraßen“ übersichtlich erschlossen ist und der neueTurnsaal auf tiefer gelegter Ebene mit der bestehenden Turnhalle korrespondiert.
Der Werkstoff Holz war – in Entsprechung der Lehrinhalte – als konstruktives Leitmotiv in der Ausschreibung vorgegeben. Für die Dreieck-Hohlkasten-Dachelemente der Werkhallen kamen hochwertige, statisch wirksame Kerto-Holzwerkstoffplatten zum Einsatz, die nicht nur die Spannweite von 26 Metern überbrücken, sondern durch ihre Gestaltqualität den Raum entscheidend prägen. Die zum Auflager ansteigende Untersicht otimiert den seitlichen Lichteinfall. Für die Innenwandbeplankungen wurden OSB-Platten mit beanspruchbaren Oberflächen verwendetsowie Lärchen-Dreischichtplatten als wetterfester Mantel für die Fassaden . Aufgrund eines gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr entwickelten Brandschutzes konnte auf teure Sprinkleranlagen verzichtet werden.