12. Juni 2004 - Architekturzentrum Wien
Für die Dornbirner Firma Raumgestaltung Wohlgenannt schuf Wolfgang Ritsch ein transparentes Ausstellungsgebäude, gewissermaßen eine große Vitrine rund um die einstige „Versorgunsgeinheit A“ – eine neun Meter hohe Raum-Spirale aus gefrästem Brettschicht-Massivholz, das mit schwarzer Acrylfarbe beschichtet und mit 9 cm dicken Glasbullaugen durchsetzt ist. Der spiralförmige Grundriss des Zumthor-Objektes besteht (übrigens eine geometrische Manipulation, die von Jürg Conzett entwickelt wurde) aus zwei verschiedenen Ellipsen mit gemeinsamen Tangenten. Dank computergesteuerter Fräsmaschine konnten die 50 cm breiten Teilwerkstücke mit unterschiedlichen Innen- und Außenradien präzise gefertigt und nahtlos zusammengefügt werden.
Die rektanguläre bauliche Fassung (Holzkonstruktion mit raumhoher Verglasung an drei Seiten und kontrollierter Belüftung) umschließt die dreigeschossige Ellipse ohne unmittelbare Berührung, stellt sie als eigenständigen Raumkörper aus, definiert und bespielt dessen „Umraum“ als Übergangszone zwischen Innen und Außen. Auch im neuen Funktionszusammenhang fungiert der Pavillon als Versorgungseinheit, birgt Büros und Nassräume und zieht sich gegenüber der klaren Außenwelt stimmungsvoll in sich selbst zurück. (Text: Gabriele Kaiser)